Geschichte des Rheinlands Andrang beim Tag der Archive

Düsseldorf · Zahlreiche Besucher kamen am Samstag zum fünften Tag der Archive in das Weiterbildungszentrum am Bertha-von-Suttner-Platz. 26 Archive informierten dort über die Geschichte des Rheinlands.

 Hobbyarchivar Johannes Schroer informierte sich am fünften Tag der Archive über Archivierungsmethoden und konnte am Ende ein paar Dia-Hefte für seine private Sammlung mitnehmen.

Hobbyarchivar Johannes Schroer informierte sich am fünften Tag der Archive über Archivierungsmethoden und konnte am Ende ein paar Dia-Hefte für seine private Sammlung mitnehmen.

Foto: Bretz

Johannes Schroer ist glücklich. Jetzt kann er sein kleines Privatarchiv um einige Dia-Hefte über die Geschichte der Landeshauptstadt erweitern. Am fünften Düsseldorfer Tag der Archive informierten sich Schroer und mehrere hundert Besucher über 26 Archive aller Sparten. Neben Dokumenten und Fotos wurden am Samstag auch Alltagsgegenstände wie Seifen und Klebertuben als Zeitdokumente im Weiterbildungszentrum am Bertha-von-Suttner-Platz ausgestellt.

Neben den Fotos interessierten Schroer vor allem Archivierungsmethoden. "Ich arbeite ehrenamtlich im Düsseldorfer Stadtmuseum und möchte mir hier ein paar Ratschläge holen", sagte er. Dabei gab ihm Martin Greifenberg vom LVR-Zentrum für Medien und Bildung einige nützliche Tipps. "Wir wollen die Geschichte rechts und links des Rheins konservieren und der Öffentlichkeit zugänglich machen", sagte Greifenberg. "In unserem Fotoarchiv bedienen wir uns aktueller Methoden wie der Bild-Digitalisierung", sagte der Abteilungsleiter der Medienproduktion. Doch auch klassischere Materialien wie Dias und Abzüge von Landschaften und Gebäuden des Rheinlands werden in den Räumen des Medienzentrums aufbewahrt. "Einige ausgewählte Bilder verschenken wir auch gerne", so Greifenberg.

14 Kilometer Archivmaterial

"Für mich ist mein Beruf der spannendste schlechthin, weil unser Bestand stetig wächst", sagte Andrea Trudewind vom Düsseldorfer Stadtarchiv. Das derzeitige Inventar umfasst 14 Kilometer Regale. Dabei stammt das älteste Dokument aus dem Jahre 1382 und das neueste aus diesem Jahr. "Konsultiert werden wir oft von Familienforschern und lokalhistorisch Interessierten, doch auch in rechtlichen Fragen", so die Archivarin.

Eine besonders vielfältige Produktpalette stellte das Konzernarchiv der Firma Henkel vor. Neben Akten, Büchern und Jubiläumsschriften hortet das Düsseldorfer Unternehmen nämlich auch sämtliche Produkte und Verpackungen der Firmengeschichte in seinen Kellerräumen. Wolfgang Bügel arbeitet seit 23 Jahren für die Firma. "Damit gehöre ich ja praktisch schon zum Inventar", scherzte er. Die Produkte werden vorrangig aus markenrechtlichen Gründen und zum Schutz vor Nachahmern sowie zu Marketingzwecken archiviert. Zum Tag der Archive war zudem ein bekanntes Markenzeichen der Firma erschienen: Henkel-Mitarbeiterin Anja Ölscher sorgte im Kostüm der weißen Dame für Aufsehen. "Die Dame in Weiß gilt seit 1922 als das berühmteste Werbemotiv für unsere Waschmittel und gehört somit zur Unternehmensgeschichte", sagte Bügel.

Eine weitere Form der Archivarbeit stellte der Düsseldorfer Verein für Familienkunde vor. "Wir helfen Menschen, ihre Herkunft zu erforschen", erzählte Vereinsmitglied Rolf Kremer. In Zusammenarbeit mit dem Düsseldorfer Stadtarchiv und weiteren Archiven im In- und Ausland ließen sich die Wurzeln eines Menschen weit zurückverfolgen, so Kremer. Er selbst hat ein ganzes Buch über sich und seine Familie verfasst. "Dabei habe ich sogar erfahren, dass meine Vorfahren aus Frankreich stammen", erzählt er.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort