Lehrtätigkeit in Düsseldorf Ampel-Koalition zahlt trotz Kompromiss nicht für Professor Falk

Düsseldorf · Die Stadtspitze hat einen Kompromiss ausgehandelt, um die Lehrtätigkeit von Dieter Falk an der Robert-Schumann-Hochschule zu verlängern. Doch die Ratsmehrheit will keine Mittel bereitstellen. SPD und Grüne hatten den Posten für den CDU-nahen Musiker von Anfang an abgelehnt.

 Der Streit um die Lehrtätigkeit von Dieter Falk geht weiter.

Der Streit um die Lehrtätigkeit von Dieter Falk geht weiter.

Foto: Dieter Falk

Vor einem Monat gingen die Wogen hoch, als die Ratsmehrheit aus SPD, Grünen und FDP erklärte, die Gastprofessur von Dieter Falk an der Robert-Schumann-Hochschule (RSH) nicht verlängern zu wollen. Der Pianist, Komponist und Produzent hat an der RSH eine halbe Stelle und ist bei den Studenten sehr beliebt. Die Kosten für die Lehrtätigkeit liegen bei 50.000 Euro. In der nächsten Woche macht die Verwaltung im Kulturausschuss einen neuen Vorschlag: Stadt und RSH wollen sich nach Informationen unserer Redaktion die Summe teilen, die Stadt müsste also "nur" noch 25.000 Euro übernehmen. Die Spitzen der Ampel-Kooperation haben jetzt jedoch entschieden, auch diesen Vorschlag abzulehnen. Grund: Die Stadt müsse sparen, die Finanzierung einer Gastprofessur sei keine städtische Aufgabe.

Die Vorgeschichte: Der damalige Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU) hatte die Professur Falks 2013 forciert. Der Musiker hatte ein Lied zum Eurovision Song Contest in Düsseldorf komponiert und für die Stadt den Wettbewerb "Tontalente" betreut. Die Ampel-Kooperation hatte kurz nach ihrem Antritt 2014 die Professur um zwei Jahre verlängert. Geisel, selbst Presbyter und Musiker (Flötist), pflegte wie Elbers ein enges Verhältnis zum kirchennahen Falk und hat zuletzt bei dessen Luther-Musical mitgesungen. Falk ist zudem Programmbeirat der Jazz Rally.

Gleich drei Briefe haben Studenten der RSH geschrieben, um eine Verlängerung der Falk-Stelle zu erreichen. Sie loben seine Fähigkeiten als Lehrer und Netzwerker. Der Professor unterrichtet nicht nur, sondern vermittelt den jungen Musikern auch Konzerte und Kontakte in die Musikindustrie.

SPD-Fraktionschef Markus Raub betont wie seine FDP-Kollegin Marie-Agnes Strack-Zimmermann, es gehe nicht um die Leistungen von Falk oder ihn als Person. "Es sollen keine städtischen Mittel für eine Professorenstelle ausgegeben werden", sagt der SPD-Mann. Dies sei Landessache. Die Liberale ergänzt, "wenn die RSH die Hälfte der Mittel bereitstellt, sind wir optimistisch, dass sie auch den Rest auftreiben kann". Dass es auch andere Gastprofessuren wie die für Gartenkunst gibt, die mit städtischem Geld bezahlt werden, ficht sie nicht an. "Das wussten wir nicht und werden auch diese nicht verlängern." Norbert Czerwinski (Grüne) betont, auch 25.000 Euro seien nicht Peanuts. Man habe zuletzt an anderen Stellen, etwa beim Zakk, Mittel kürzen müssen. "Wir müssen schauen, wo das Geld hingeht."

Geisel warb gestern darum, Falk zu halten. Er habe "Strahlkraft für Düsseldorf" und stehe für die Öffnung der RSH zur Stadt. Für seine Professur könnten Restmittel eingesetzt werden, niemand müsse an anderer Stelle kürzen. Die CDU will Falks Stelle ebenfalls weiter finanzieren. Der Musiker selbst hatte zuletzt erklärt, er sei "über die Art und Weise der Diskussion enttäuscht".

(ujr)
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