Serie Düsseldorfer Straßen Am Eiskellerberg war es früher ziemlich kalt

Düsseldorf · In loser Reihenfolge erklären wir die Herkunft von Straßennamen. Mal sind sie kurios, mal mit historischem Hintergrund.

 Der Eiskellerberg befindet sich in der Altstadt direkt neben der Kunstakademie Düsseldorf.

Der Eiskellerberg befindet sich in der Altstadt direkt neben der Kunstakademie Düsseldorf.

Foto: T. Karrasch

In der Weinbar "Eiskeller" fragen Gäste Betreiber Klaus Wählen häufig nach der Herkunft des Namens. In der Lokalität in der Altstadt, direkt neben der Kunstakademie Düsseldorf, in der Besucher umgeben von historischem Backsteingewölbe sitzen, ist es nämlich gar nicht frostig, sondern sogar ziemlich gemütlich. "Wir haben uns für den Namen entschieden, weil das Gebäude so historisch ist und wir daran bewusst anknüpfen wollten", sagt Wählen. Doch warum heißt die Adresse eigentlich Eiskellerberg?

An Ort und Stelle des heutigen Eiskellerberg befand sich im 16. Jahrhundert eine Bastion. "Als die Festungsmauer im Jahr 1801 abgerissen wurde, blieben die Keller bestehen", erklärt Dieter Jaeger von der Düsseldorfer Geschichtswerkstatt. Diese wurden genutzt, um Eis im Winter einzulagern und bis in die Sommermonate zu nutzen. Nicht nur aus dem See am Hofgarten wurden die Eisschollen geschlagen, sondern auch aus dem Rhein, wenn dieser zugefroren war.

"Unter besonderen Vorkehrungen wurde es eingewickelt und verpackt, so dass man es zur Kühlung von Fleisch und anderen Lebensmitteln nutzen konnte", sagt der Geschichtsexperte Jaeger. Die frühere Kühlkammer in der Altstadt ist übrigens nicht der einzige Eiskeller, den es damals gab. "Auf historischen Straßenkarten sind überall in Düsseldorf Eiskeller eingezeichnet", erklärt Jaeger. Der am Eiskellerberg sei jedoch der berühmteste.

Wo genau sich der Keller in dem Gebäude am Eiskellerberg damals befand, wissen die Anwohner nicht. "Fakt ist, dass er in diesem Gebäude war", sagt Klaus Wählen. Heute gibt es in der Bar höchstens noch Eis in Form von kleinen Würfeln. Aber diese zum Weißwein zu geben, gilt unter Weinkennern als Fauxpas.

(RP)
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