Düsseldorf Alles Plastik

Düsseldorf · Bei der Kunststoffmesse K präsentieren sich aktuell Unternehmen aus der ganzen Welt. Einige von ihnen kommen aus Düsseldorf.

 Thomas Bank arbeitet bei Tawi. Das Unternehmen stellt Vakuumheber zum Transport her.

Thomas Bank arbeitet bei Tawi. Das Unternehmen stellt Vakuumheber zum Transport her.

Foto: Anne Orthen

Noch knapp eine Woche ist Düsseldorf die Hauptstadt des Kunststoffes. So lange noch präsentieren sich mehr als 3000 Unternehmen bei der weltgrößten Kunststoffmesse K. Die Stadt ist aber nicht nur Gastgeber: Auch 28 Aussteller kommen in diesem Jahr aus Düsseldorf, zeigen ihre Neuheiten und werben um Kunden. Drei Beispiele.

Die Alleskönner Kunststoffprodukte für nahezu alle Sparten produziert und liefert die Firma Sekisui aus Japan. In Düsseldorf sitzt die Tochterfirma Sekisui Chemical, die in Japan hergestellte Produkte aus Kunststoff in ganz Europa vertreibt. "Wir sind auf Nischenprodukte spezialisiert. Zum Beispiel fertigen wir Klebebänder, die beim Brandschutz helfen", sagt Thomas Ristow von Sekisui. Die Bänder werden dann zum Beispiel an Brandschutztüren installiert und dehnen sich bei einem Feuer so weit aus, dass kein die Flammen nährender Sauerstoff mehr in den Raum gelangt. Ebenso stellt das Unternehmen Bahnschwellen aus Plastik her. "Sie haben den Vorteil, dass sie nicht so schnell verrotten wie Bahnschwellen aus Holz", sagt Bodo Blume von Sekisui. Genutzt werden sie zum Beispiel von der Rheinbahn. Zur Produktpalette gehören aber auch noch Bauteile für Autos, Sicherheitsfolien und Kunststoff für Flugzeugsitze. Also irgendwie alles.

 Bodo Blume und Thomas Ristow (v.l.) von Sekisui mit einer Bahnschwelle aus Kunststoff.

Bodo Blume und Thomas Ristow (v.l.) von Sekisui mit einer Bahnschwelle aus Kunststoff.

Foto: Anne Orthen

Die Helfer im Alltag Kunststoff kann auch schwer sein - im wörtlichen Sinn. Damit Arbeiter in den Werken das Material nicht heben müssen, hat die Firma Tawi mit Sitz an der Berliner Allee Vakuumheber entwickelt, mit deren Hilfe schwere Güter wie etwa Kautschuk ohne Kraftaufwand von A nach B getragen werden können. Die Güter werden angesogen und dann über eine Schiene an der Decke transportiert. Kunde von Tawi ist damit fast jede Branche - die Logistik etwa oder die Automobilbranche. Und eben auch die Kunststoffbranche. "Die Messe K ist deshalb eine äußerst wichtige Plattform für uns", sagt Thomas Bank von Tawi.

 Rolf Haverkamp von Transitube zeigt, wie Kunststoffgranulat sortiert werden kann.

Rolf Haverkamp von Transitube zeigt, wie Kunststoffgranulat sortiert werden kann.

Foto: Anne Orthen

Die Mixer Produkte aus Kunststoff werden aus vielen verschiedenen Materialien hergestellt. Dass alle Zutaten, wie frisches Kunststoffgranulat, Farbe und recyceltes Plastik, in der richtigen Dosierung zusammenkommen, dafür sorgt die Firma Transitube aus Frankreich. Ihre Kunststoffsparte tim plast sitzt in Düsseldorf - und stellt Fördersysteme für Plastikhersteller her. "Das sind etwa Spiralförderbänder, die das Material transportieren, aber auch Systeme zum Mischen der Materialien", sagt Rolf Haverkamp von Transitube. Solche Systeme kosten die Kunden dann zwischen 15.000 und 150.000 Euro. Düsseldorf ist dabei aus zwei Gründen ein wichtiger Standort für Transitube: Zum einen ist die K die wichtigste Präsentationsplattform für den Anlagenbauer. "Die meisten Kunden sitzen allerdings in Süddeutschland. Für die Franzosen ist Düsseldorf aber Klein-Paris. Deshalb sind wir hier."

(RP)
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