Düsseldorf Abstimmung muss wiederholt werden

Düsseldorf · Apollinaris-Schule könnte doch Bekenntnisschule bleiben.

 Jonas (6) und Carolin (7) gehen am Himmelgeister Standort der katholischen St. Apollinaris-Grundschule in den Offenen Ganztag.

Jonas (6) und Carolin (7) gehen am Himmelgeister Standort der katholischen St. Apollinaris-Grundschule in den Offenen Ganztag.

Foto: Anne Orthen

Die Frage, ob die beiden Standorte der St. Apollinaris-Grundschule in Holthausen und Himmelgeist von einer katholischen in eine Gemeinschaftsgrundschule umgewandelt werden, wird neu aufgerollt. "Wir haben einen Fehler gemacht, das Verfahren bei den Abstimmungen der Eltern war nicht transparent und wurde nicht gut kommuniziert", sagte Schulverwaltungsamtschefin Dagmar Wandt gestern im Schulausschuss.

Volle drei Seiten umfasste die juristisch geprägte Antwort auf eine Anfrage der Grünen. Deren Ratsfrau Clara Gerlach war "fassungslos" darüber, dass das Votum nach den Herbstferien wiederholt werden soll. "Das Ganze ist sehr eindeutig zugunsten einer Gemeinschaftsschule ausgegangen, viele Eltern sagen, offenbar werde nun solange gewählt, bis das Ergebnis passt."

Tatsächlich sind die rechtlichen Vorgaben komplex. Zwar hatte sich jeweils eine Mehrheit derer, die abgestimmt haben (201 beziehungsweise 181 Eltern), für eine katholische Grundschule ausgesprochen. Das Gesetz schreibt aber vor, dass an jedem der beiden Standort insgesamt 224 Stimmen für eine bestimmte Schulart abgegeben werden müssen. Wird ein solches "Quorum" verfehlt, wird eine Gemeinschaftsgrundschule eingerichtet.

Viele Eltern hatten beklagt, das Ergebnis sei in keiner Weise repräsentativ. So habe es keinen Elternabend zu dem ganzen Verfahren gegeben, auch sonst sei nicht oder zu spät kommuniziert worden. Dem schloss sich die Verwaltung an. Unter den konkreten Umständen stelle die Umwandlung in zwei separate Gemeinschaftsgrundschulen eine "unbillige Härte" da, sagte Wandt.

Für die CDU befürwortete Stefan Wiedon das neue Votum. Zu Gerlach sagte er: "Die Grünen reden dauernd von Transparenz, dann wenden Sie das in diesem Falle doch auch an." Linken-Ratsherr Georg Blanchard ("Konfessionsschulen passen nicht mehr in die Zeit") wollte wissen, ob es weitere Anträge auf Umwandlung von Konfessionsschulen gebe. "Nein", sagte Wandt.

(jj)
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