Düsseldorf Ab heute nur noch ohne Uniform in die Arena

Düsseldorf · Hans-Joachim Kensbock-Rieso begleitete Polizisten in Afghanistan und leitete später viele Fußball-Einsätze.

 Feierten mit H.-J. Kensbock-Rieso (M.): der künftige Inspekteur der NRW-Polizei, Bernd Heinen (l.) und Ltd. Polizeidirektor Georg Schulz

Feierten mit H.-J. Kensbock-Rieso (M.): der künftige Inspekteur der NRW-Polizei, Bernd Heinen (l.) und Ltd. Polizeidirektor Georg Schulz

Foto: end

In Bochum staunen sie noch heute über ihn: Vor vier Jahren hatte sich Hans-Joachim Kensbock-Rieso bei den Fans entschuldigt, die von seinen Kollegen am Besuch eines VfL-Spiels in der Arena gehindert worden waren. Nunmehr "in Kenntnis aller Umstände hätte ich mir persönlich gewünscht", schrieb der Polizeidirektor, dass man nach Krawallen in einem Fan-Bus schneller die Täter von den unbeteiligten Fans hätte trennen können.

Typisch Kensbock, sagen alle, die ihn kennen, und auch bei den Fortuna-Fans hat er als Leiter der Fußball-Einsätze, die er vor sechs Jahren übernahm, geschafft, eine aufgeheizte Atmosphäre nachhaltig zu entspannen. Da gab es auch schon mal Lob von Fans für die Polizei. Das war bis dahin nicht gerade üblich gewesen; Kensbock-Riesos Vorgänger hatte den Chefsessel der Polizeiinspektion Nord auch wegen missglückter Fußballeinsätze geräumt.

Jetzt macht er selbst den Platz wieder frei: Kensbock-Rieso, der gestern seinen 62. Geburtstag feierte, nimmt seinen Abschied und geht ins Stadion künftig nur noch ohne Uniform. 2009 war er als Spezialist für große Lagen der Mann der Wahl für die Leitung der Polizeiinspektion Nord. Vom Kölner Spezialeinsatzkommando SEK war er Anfang der 1990er nach Düsseldorf gekommen, hatte später die Polizeiinspektion Mitte geführt und die polizeiliche Verantwortung für den Rosenmontagszug getragen. Zwei Mal tauschte er den Dienst am Rhein gegen Aufbauhilfe für die Polizei in Afghanistan.

Was die Polizisten dort von ihm lernen konnten, ist neben seiner großen Kompetenz die ruhige Sachlichkeit, mit der er sie vermittelt. Als Polizist wie als Chef sei er einer, der lieber überzeugt als anzuordnen, sagen Kollegen über ihn. Und, dass er für seinen noch nicht benannten Nachfolger ziemlich große Fußstapfen hinterlässt.

(sg)
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