Düsseldorf 650 Bäume müssen Pipeline weichen

Düsseldorf · Auf rund 2,5 Kilometern Länge wird im nächsten Jahr eine Gasleitung im Aaper Wald erneuert. Dafür müssen allein rund 500 größere Bäume gefällt werden.

 Ein Bagger ist schon angerückt: Im Stadtwald (hier an der Stadtgrenze zu Ratingen) soll eine 14 Meter breite Schneide geschlagen werden.

Ein Bagger ist schon angerückt: Im Stadtwald (hier an der Stadtgrenze zu Ratingen) soll eine 14 Meter breite Schneide geschlagen werden.

Foto: Andreas Bretz

Bereits im November sollen Vorbereitungsarbeiten für die Erneuerung einer Gasleitung im Aaper Wald starten. Die Planungen sehen vor, die alten Rohre aus dem Jahr 1930 zu entfernen und in der vorhandenen Trasse neue Stahlrohre zu verlegen, die mindestens von einem Meter Boden bedeckt werden sollen. Hintergrund ist, dass in Folge des Alters Schäden am Rohr nicht ausgeschlossen werden können und die Leitung auf den neuesten technischen Stand gebracht werden soll.

Das 2,5 Kilometer lange Teilstück im Aaper Wald gehört zu einer insgesamt 66 Kilometer langen Gasfernleitung zwischen Duisburg und Köln, die von der Firma Open Grid Europe (OGE) betrieben wird. Sie versorgt in erster Linie Industriekunden wie Henkel, Bayer Leverkusen und Thyssen sowie Stadtwerke, darunter die in Düsseldorf, Ratingen und Hilden. Andere Teilstücke auf Düsseldorfer Gebiet wurden bereits in den vergangenen Jahren in Eller und Grafenberg erneuert.

Das letzte Teilstück im Düsseldorfer Stadtwald verläuft entlang des Weges "Aaper Schneise" zwischen der Fahneburgstraße und der Straße am Bauenhaus. Dort muss eine über 14 Meter breite Baustraße angelegt werden, da Schwerlastverkehr für die Anlieferung der Rohre und für die Abfuhr von Mutterboden möglicht sein muss. Denn der Aushub wird an drei Flächen außerhalb der Baustelle zwischengelagert, da eine Lagerung vor Ort die Bautrasse auf 22,5 Metern verbreitern würde. Insgesamt müssen rund 500 Bäume mit einem Stammdurchmesser von mehr als 20 Zentimetern und ungefähr 150 kleinere Bäume gefällt werden. "Das ist bitter nach ,Ela' so massiv einzugreifen, aber das lässt sich wohl nicht vermeiden", sagt Förster Jürgen Schultze. So wurden vorab mehrere Gutachten erstellt, um einen schonenderen Eingriff zu prüfen, eine dort anwendbare Alternative wurde aber nicht gefunden.

Nach den Bauarbeiten soll der Bereich entlang der Trasse, die dann vollständig unter dem Wanderweg verläuft, wieder aufgeforstet werden. Allerdings wird die Schneise größer sein als bisher, da inzwischen gesetzlich ein freier Schutzstreifen von 5,70 Metern vorgeschrieben ist. "Wenn die Bäume zu nah an der Leitung stehen und bei einem Sturm umfallen, besteht die Gefahr, dass die Wurzeln die Rohre mitreißen", sagt Peter Ehlen von der OGE. Zusätzlich zu den geforderten Nachpflanzungen wird die OGE unter anderem eine 1,5 Hektar große Fläche auf dem ehemaligen Truppenübungsgelände Grütersaap aufforsten und 100 alte Bäume im Aaper Wald, die einen besonderen Schutz erhalten sollen, kartieren.

Wenn die Genehmigungen vorliegen, kann ab November mit den Baumfällungen und der Errichtung der Baustraße begonnen werden. Zwischen April und Oktober 2016, also außerhalb der Heizperiode, ist dann der Ausbau der alten Erdgasleitung und die Verlegung der neuen Rohre geplant. In dieser Zeit wird der Wanderweg "Aaper Schneise" gesperrt und nur am Wochenende und nach Feierabend um 17 Uhr freigegeben. "An vier Stellen werden aber Querungen eingerichtet, damit die Spaziergänger immer von Westen nach Osten gelangen können", sagt Ehlen. Bei Bedarf soll vor den Arbeiten noch eine Bürgerinformation angeboten werden. Fragen können auch unter Telefon 0201 364212613 gestellt werden.

(RP)
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