In ganz Düsseldorf 520 Bäume müssen gefällt werden

Düsseldorf · Das Gartenamt hat bei Kontrollen festgestellt, dass mehrere Hundert Bäume nicht mehr verkehrssicher sind. In Unterbilk war vor zwei Wochen ein Baum umgestürzt. Dort gibt es nun Tests, bei denen sogar Stürme simuliert werden.

Baum stürzt in Düsseldorf-Unterbilk auf Autos
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Baum stürzt in Düsseldorf-Unterbilk auf Autos

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Foto: Claudia Schug

Motorsägen werden im gesamten Stadtgebiet erneut die Geräuschkulisse prägen. Fachfirmen werden im Auftrag der Stadt bis März 520 Bäume fällen, weil diese als nicht mehr verkehrssicher gelten. Es besteht die Gefahr, dass sie umstürzen oder größere Teile verlieren.

Die Hälfte der betroffenen Bäume ist bereits abgestorben. In 79 Fällen gilt als Ursache für die Fällung ein Pilz, der das Holz zersetzt. Trauriger Spitzenreiter bei den Fällungen ist der Stadtbezirk 3. Zwischen Ober- und Unterbilk können 101 Bäume nicht gerettet werden.

Gerade Robinien sind gefährlich, wenn sie alt werden

Welche Gefahr von morschen Bäumen ausgehen kann, hatte sich vor zwei Wochen an der Lorettostraße in Unterbilk gezeigt. Dort war eine Robinie überraschend umgestürzt. Der Baum war in den Achtzigern ein sehr beliebter Straßenbaum, um in Wohnvierteln für Grün zu sorgen. Im Alter gilt die Robinie als schwierig. Deshalb werden nun alle Bäume dieser Art im Quartier besonders überprüft, dabei simulieren die Mitarbeiter des Gartenamts auch einen Sturm.

Neben Pilzbefall ist auch Kastanienbluten ein Problem

Die Zahl der zu fällenden Bäume ist damit im Vergleich zu den Vorjahren wieder angestiegen. 2014 und 2015 mussten - auch bedingt durch den Orkan "Ela"- jeweils etwas mehr als 350 Gehölze weichen. "Wir versuchen alles, um die Bäume vital zu halten. Durch ihre enorme Größe und ihr Gewicht stellen sie aber eine nicht unerhebliche Gefahr dar, wenn sie geschädigt sind", sagte Amtsleiterin Doris Törkel.

Die Mitarbeiter ihrer Behörde kontrollieren jährlich alle rund 150.000 Bäume im Stadtgebiet. Neben dem beschriebenen Pilzbefall stellen sie dabei auch fest, dass sich das so genannte Kastanienbluten ausbreitet. Bei rund 280 Gewächsen wurden die Symptome festgestellt, bei 17 sind diese so weit fortgeschritten, dass sie weichen müssen.

Neue Bäume in allen Stadtbezirken

Die meisten Lücken werden durch neue Bäume gefüllt. Eine Nachpflanzung bleibt aus, wenn andere Gehölze an der betroffenen Stelle dadurch massiv beeinträchtigt würden oder zum Beispiel Leitungstrassen dagegen sprechen. Bevor der neue Baum gesetzt wird, entfernen die Fachfirmen zunächst Stumpf und Wurzeln, heben die Gruben aus und füllen sie mit einem Substrat, damit der neue Baum Bedingungen vorfindet, die ihn gut wachsen lassen.

Ein lokaler Schwerpunkt lässt sich nicht ausmachen. Alle Stadtbezirke sind betroffen, meist sind es ein, zwei Bäume pro Straße. Ausnahmen bilden in diesem Zusammenhang der Südring (14 Bäume), die Cecilienallee (13 abgestorbene Rotdorne) und die Kalkumer Straße (elf Ahorn und Scheinakazien).

Zumindest an einer Stelle werden die Fällungen nicht nur für Trauer sorgen. An St. Swidbert in Kaiserswerth trifft es zwei weibliche Ginko. Deren reife Früchte verbreiten einen so schlimmen Geruch, dass es in ihrer Umgebung kaum auszuhalten ist.

(hdf)
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