Neu- und Ausbau 50 Millionen für Schulen im Stadt-Süden

Düsseldorf-Süd · Vier weiterführende Schulen werden in den nächsten Jahren neu gebaut oder erweitert. Am 4. Dezember beginnt der Ausbau des Annette-Gymnasiums. Die Urdenbacher Realschule soll einen Neubau für rund 25 Millionen Euro erhalten.

 Das Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium soll erweitert werden.

Das Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium soll erweitert werden.

Foto: Olaf Staschik

Um die 50 Millionen Euro will die Stadtspitze in den nächsten Jahren in den Aus- und Neubau mehrerer weiterführenden Schulen im Düsseldorfer Süden stecken. Neu gebaut werden die Hauptschule an der Melanchtonstraße und die Realschule an der Theodor-Litt-Straße, erweitert werden das Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium und das Gymnasium Koblenzer Straße.

In der jüngsten Sitzung von Schul- und Bauausschuss wurden die Politiker darüber informiert, dass die Realschule anders als 2015 geplant wegen der PCB-Belastung von Baumaterialien nicht im laufenden Betrieb um-, sondern ein paar Meter entfernt vom jetzigen Standort neu gebaut werden soll. Hintergrund ist, dass der Neubau mit rund 25,6 Millionen Euro nur rund vier Millionen Euro teurer als die Sanierung ist. Diese Summe kann zudem noch um rund 2,7 Millionen Euro gesenkt werden, weil ein Teil des Schulgeländes für Wohnungsbau veräußern wird. Der Vorteil für die Schule: Die Umsetzung dieser Variante könnte in zwei Bauabschnitten mit nur zwei Umzügen in Containern innerhalb von 3,3 Jahren erfolgen. Bei einer Generalsanierung hätte es fünf Bauabschnitte mit acht Umzügen innerhalb von vier Jahren gegeben.

Der Realschulneubau rückt dann mit seinem Gebäude am Hugo-Wilderer-Weg entlang ein Stück in Richtung Eisenbahnlinie. Nachteil für die Schule: Der Schulhof verkleinert sich. Die heutige Schulfläche zwischen Neubau, Hugo-Wilderer-Weg und Theodor-Litt-Straße will die Stadt für den Wohnungsbau freigeben. Der Rat der Stadt soll am 14. Dezember dem Grundsatzbeschluss zustimmen. Der grobe Terminplan sieht wie folgt aus: Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss erstes Quartal 2019, Baubeginn drittes Quartal 2019, Bauzeit 38 Monate, Fertigstellung viertes Quartal 2022. Schulleiter Hans-Gerd Pröpper wird, wenn alles gut läuft, gerademal noch den Baubeginn in seiner aktiven Phase erleben; er geht 2019 in den Ruhestand. Er kam 1995 an die Schule und kann sich noch gut daran erinnern, dass er damals schon mit seinem Vorgänger besprochen hat, wie die Schule die PCB-Sanierung organisieren soll: "Wir waren jahrelang im Masterplan Schule ganz weit vorne", sagte Pröpper im Gespräch mit unserer Redaktion.

Etwas kritisch sieht er, dass die Schule ein Gebäude sowie Pausenhoffläche verliert. Aber er sei froh, dass es jetzt weitergehe. Die Realschule läuft vierzügig mit 100 Schülern und "wir mussten zum Schuljahresbeginn niemanden abweisen."

Ein paar Meter entfernt sind die Ausbaupläne viel weiter gediehen. In Kürze sollen am Gymnasium die Arbeiten losgehen. Das "Kobi" erhält einen Erweiterungsbau plus Dreifach-Sporthalle. Den Beschluss hatte der Stadtrat im Dezember 2016 gefasst. Für rund 16 Millionen Euro wird ein freistehendes Zusatzgebäude mit sieben Klassenräumen und neun naturwissenschaftliche Fachräumen sowie daneben die Sporthalle gebaut, die auch andere Schulen nutzen sollen.

Damit hat das "Kobi" dann ausreichend Platz für die Fünfzügigkeit. Die Fertigstellung ist für Ende 2019 geplant. Kobi-Schulleiter Peter Labouvie ist davon angetan, was die Stadt in die beiden Urdenbacher Schulen investieren will: "Dann haben wir hier für die nächsten 20 bis 30 Jahre einen tollen Campus."

In den Startlöchern steht auch der Ausbau des Annette-Gymnasiums. Die ersten sichtbaren Arbeiten beginnen am 4. Dezember. Auch dort wurde wegen des Andrangs auf Gymnasialplätze die Zügigkeit seit dem Schuljahr 2015/2016 von vier auf fünf erhöht. Für rund 9,3 Millionen Euro soll das "Annette" drei jeweils zweigeschossige Anbauten an den drei sogenannten Fingern - den Trakten B, C und D - erhalten. Die bisher außenliegenden Randflure werden dadurch zu Mittelfluren und erschließen dann die Klassen- und Übungsräume.

Beim Tag der offenen Tür des Annette-Gymnasiums am Samstag, 2. Dezember, 10 bis 13 Uhr, zeigt ein Vertreter der städtischen Schulbaufirma IPM interessierten Eltern die Pläne für den Erweiterungsbau.

Der Grundsatzbeschluss für den Neubau der Benrather Hauptschule an der Melanchtonstraße ist im Sommer 2016 gefällt worden. Er soll rund 14,8 Millionen Euro kosten. Aktuell wird für die Schule gerade das alte Bürogebäude von Carborundum an der Kappeler Straße als Übergangsdomizil hergerichtet. Diese Woche informierten sich dort ein paar Politiker. Wann mit dem Neubau begonnen wird, steht derzeit noch nicht fest.

(rö)
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