Polizei rechnet mit Dauerstau 40.000 Kurden ziehen durch die Stadt

Auf den Oberkasseler Rheinwiesen wird am Samstag das kurdische Frühlingsfest Newros gefeiert. Das beginnt mit zwei Demonstrationen, die beide um 11 Uhr in Bilk und Golzheim starten. Die Polizei rechnet mit Dauerstau ­ zumal am Abend 50.000 Besucher zu Klitschko in die Arena wollen.

 40.000 Kurden erwartet die Polizei am Samstag in Düsseldorf. (Archivbild von 2007).

40.000 Kurden erwartet die Polizei am Samstag in Düsseldorf. (Archivbild von 2007).

Foto: ddp, ddp

"Wer nicht unbedingt morgens in die Stadt muss, sollte zuhause bleiben ­ oder die Straßenbahn nehmen, solange noch eine fährt” ­ so deutlich sagt es Polizeidirektor Dieter Höhbusch selten, wenn der Stadt ein Verkehrschaos droht. Doch am Samstag wird sich das nicht vermeiden lassen: 40.000 Kurden aus ganz Deutschland wollen am Oberkasseler Rheinufer ihr Frühlings- und Neujahrsfest Newros feiern. Sie reisen mit Bussen und öffentlichen Verkehrsmitteln, aber auch mit ­ die Polizei schätzt mehr als 1000 Pkw an. Und kurz bevor sie am Abend wieder abreisen, werden sich 50.000 Box-Fans auf den Weg zur Arena machen, in der Wladimir Klitschko seinen Titel verteidigt.

Polizei rechnet mit Dauerstau: 40.000 Kurden ziehen durch die Stadt
Foto: RP, Grafik: Jenny Möllmann

Keine Hochwasser-Gefahr

Der Boxkampf ist einer der beiden Gründe, aus denen das Kurdenfest nicht wie bisher schon zwei Mal im Rheinpark stattfindet, sondern ins Linksrheinische verlegt wurde. Der andere ist das blaue Band. "Wir wollten gern die zehn Millionen blühender Krokusse erhalten,” sagte Höhbusch gestern. Die Veranstalter, die Konföderation der Kurdischen Vereine in Deutschland Yek Kom, die ihren Sitz seit 1999 in Düsseldorf hat, seien damit sofort einverstanden gewesen. "Zumal die Rheinwiesen zurzeit nicht von Hochwasser bedroht sind.”

Morgens ah 9 Uhr versammeln sich die Newros-Teilnehmer am Reeser Platz und auf der Landtagswiese. Schon dann rechnet die Polizei mit ersten Verkehrsstörungen, insbesondere in Golzheim. Ab 10.30 Uhr werden dann die Strecken gesperrt, auf denen sich die Menschen in Richtung Oberkassel bewegen (siehe Grafik). Dort gelten an diesem Tag Kirmes-Verhältnisse: Der Kaiser-Wilhelm-Ring wird komplett gesperrt, die Seitenstraßen der Düsseldorfer Straße sind nur für Anlieger geöffnet. Die Festbesucher sollen auf dem Simon-Gatzweiler-Platz parken, der dafür bereits reserviert ist ­ allerdings nur für etwa 300 Fahrzeuge Platz bietet.

Erstmals will die Polizei versuchen, die Oberkasseler- und die Rheinkniebrücke nur halbseitig zu sperren. Die Demonstranten sollen auf der Stadteinwärts-Seite der Kniebrücke ans Rheinufer laufen, während der Verkehr weiter aus der Stadt fließen kann. Von 10.30 bis etwa 12.30 Uhr werden Fahrzeuge in Richtung Düsseldorf bereits am Heerdter Dreieck abgeleitet. Die Oberkasseler Brücke bleibt in Fahrtrichtung stadteinwärts offen, wird nur in der Gegenrichtung ab zehn Uhr gesperrt. Die Polizei erwartet eine friedliche Veranstaltung. Veranstalter Yek Kom hat zugesagt, auf die Zeichen der in Deutschland verbotenen PKK zu verzichten, der Lärmpegel der Feier wird technisch überwacht. Vorsorglich hat die Polizei aber auch einige türkische Kulturvereine aufgesucht und darum gebeten, am Samstag "auf Provokationen zu verzichten”.

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