Düsseldorf 400 Jugendliche beim Tag der Firmlinge

Düsseldorf · Warum fährt er ein dickes Auto? Firmt er auch Homosexuelle? Mit solchen Fragen muss der Weihbischof rechnen.

 Bereits 2013 kam Dominikus Schwaderlapp zum Düsseldorfer "Firmday". In einem Workshop in St. Mariä Empfängnis an der Oststraße stellte er sich den Fragen der Jugendlichen.

Bereits 2013 kam Dominikus Schwaderlapp zum Düsseldorfer "Firmday". In einem Workshop in St. Mariä Empfängnis an der Oststraße stellte er sich den Fragen der Jugendlichen.

Foto: Andreas Endermann

Bis zu 400 junge Katholiken, die im Frühjahr das Sakrament der Firmung erhalten, können morgen beim "Firmday" der katholischen Jugendagentur dem Mann auf den Zahn fühlen, der sie im Frühjahr zu Vollmitgliedern der Kirche machen wird: Weihbischof Dominikus Schwaderlapp. Ein paar Stunden nimmt sich der Würdenträger aus Köln Zeit, um Tuchfühlung aufzunehmen. Auf Augenhöhe will er mit den meist 14- bis 17-jährigen Jungen und Mädchen sprechen. Damit das gelingt, dürfen die Jugendlichen ihre Fragen nicht nur per SMS stellen, sie dürfen dabei auch Dinge ansprechen, die früher tabu gewesen wären.

"Ziel ist ein möglichst offener Austausch im Vorfeld der Firmung", sagt Jugendagentur-Sprecher Uli Keip und nennt ein paar Beispiele aus den letzten Begegnungen. So habe ein Teilnehmer wissen wollen, ob der Weihbischof eigentlich auch homosexuell orientierte Jungen firmt. "Ich frage beim Spenden des Sakraments nicht nach der sexuellen Orientierung", habe Schwaderlapp geantwortet. Dass er ein relativ ansehnliches Auto fahre, habe er mit der vielen Arbeit und den zahlreichen auswärtigen Verpflichtungen begründet. Und auch der Frage, ob er schon mal verliebt war, sei er nicht ausgewichen. "Er beließ es allerdings bei einem schlichten ,Ja'", erinnert sich Keip.

Eingeladen zu der Begegnung werden die Firmlinge von den sie betreuenden Erwachsenen, den Katecheten. Verantwortlich für die Vorbereitung auf das Sakrament sind die einzelnen Gemeinden. "Jeder setzt dort seine eigenen Akzente", weiß Keip. So intensiv, wie bei bei der Kommunion, ist die Vorbereitung nicht. Meist veranstalten die Katecheten eine Hand voll Treffen, die ein oder zwei Stunden dauern. Oder die Firmlinge engagieren sich in einem Projekt. Im Kern geht es darum, dass die jungen Katholiken lernen, mehr Verantwortung zu übernehmen. Im Idealfall wird das zum Anstoß dafür, sich künftig im Besuchsdienst eines Altenheimes zu engagieren, die Leitung einer Messdiener-Gruppe zu übernehmen oder Ferienfreizeiten mitzubetreuen. "Wichtig ist das Sakrament vor allem, weil der junge Erwachsene hier erstmals selbst wählt. Das Ja zu Christus und seiner Kirche kommt von ihm selbst", sagt Keip.

(RP)
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