Düsseldorf Hier dürfen Fahrräder neben das Bett

Düsseldorf · Für 40 Millionen Euro entsteht im Quartier Central das 25hours-La-Tour-Hotel im französisch-deutschen Stil. Es ist ein 18-geschossiger Tower mit 200 Zimmern, Bar, Restaurant, Boule-Platz und Fahrrad-Reparatur-Shop.

 Am Rednerpult Christoph Hoffmann von 25 Hours Hotel, ganz rechts Andreas Mattner von ECE

Am Rednerpult Christoph Hoffmann von 25 Hours Hotel, ganz rechts Andreas Mattner von ECE

Foto: Andreas Endermann

Die Krone wird ganz oben in 65 Meter Höhe aufgesetzt und soll weithin sichtbar sein von Pempelfort bis nach Oberkassel und bis zum Flughafen. Und wer im 18. Stock des Hochhauses in der zweigeschossigen, voll verglasten, sieben Meter hohen "The Boilerman"-Bar mit ihrer nach Süden offenen Terrasse am Cocktail nippt, der bekommt gratis den Rundum-Blick über Düsseldorfs Dächer serviert. Denn der bislang höchste Hotelneubau der Stadt entsteht nach dem gestrigen symbolischen Spatenstich als Krönung im rund 36 Hektar großen Neubauviertel Quartier Central am Louis-Pasteur-Platz/Ecke Toulouser Allee. Dort, wo auf dem Grundstück die Bar Olio steht und einst das Café Les Halles sein Domizil hatte.

Christoph Hoffmann, Gründer der gerade mal zehn Jahre alten Hotelkette, will mehr als nur an die alten Zeiten anknüpfen. Er verspricht eine "deutsch-französische Liaison" mit Zimmern, die zum einen französisch lässig-leger wirken sollen und zum anderen sehr deutsch aufgeräumt-funktional mit Fahrrädern neben dem Bett. "Da wir bei jedem neuen Projekt erst ein Drehbuch schreiben und uns an Hotels mit Geschichte orientieren", soll "La Tour" unter anderem auch an die Band Kraftwerk und ihr Album "Tour de France" erinnern.

Jedes Detail werde maßgeschneidert eigens für Düsseldorf entwickelt. Die Interieur-Gestaltung hat das schwedische Designerteam Stylt Trampoli übernommen. "Wir wollen das Wohnzimmer für die Düsseldorfer werden", sagt der Geschäftsmann. Deshalb ist neben der Bar als Highlight im Erdgeschoss auch das Restaurant "The Paris Club" mit französischer Küche geplant. Und wer die Häuser beispielsweise in Berlin oder in der Hafencity kennt, weiß, dass dort nicht nur Touristen unter den Gästen sind.

Bedenken, dass zusammen mit dem 25hours-Hotel allein fünf neue Hotels mit insgesamt rund 1000 Betten (Holiday Inn/vier Sterne, B&B Hotel/zwei Sterne, Holiday Inn Express/drei Sterne und das H2 neben dem Ciel et Terre) in direkter Nachbarschaft bereits eröffnet wurden, im Bau oder geplant sind, lässt Oberbürgermeister Thomas Geisel erst gar nicht aufkommen: Mit der wachsenden Bedeutung der Stadt als Hotel-Standort und steigenden Übernachtungszahlen von zuletzt 4,5 Millionen sei der Bedarf groß. Außerdem: "Eine hippe Stadt braucht hippe Hotels."

Als Projektentwickler realisiert die Hamburger Immobilienspezialistin ECE nach Angaben von Geschäftsführer Andreas Mattner für rund 40 Millionen Euro das 25hours. Er sprach beim Spatenstich von einem "Diamanten" im neuen Viertel, der die letzte noch offene Planungslücke schließt. Eigentümer des auf 1700 Quadratmetern entstehenden Hochhauses ist die Hamburger Patrizia Immobilien AG, die im Frühjahr 2018 mit der Hotel-Eröffnung rechnet.

Für die Architektur verantwortlich zeichnet das Architekturbüro HPP (Hentrich, Petschnigg & Partner) im Medienhafen. "Die Fassade wird aus Metall sein", erklärt Gerhard G. Feldmeyer, einer der Geschäftsführenden Gesellschafter, "und die Krone, die Bar im 18. Stockwerk, wird farbig leuchten.

(RP)
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