Düsseldorf 19-Jährige soll 50 Strohballen angezündet haben

Düsseldorf · Die Bewohnerin einer Sozialeinrichtung soll 50 Strohballen nahe Angermund angezündet haben. Doch die 19-jährige mutmaßliche Brandstifterin erschien nicht vor dem Amtsgericht. Die junge Frau liegt derzeit in einer Klinik.

Für die Jugendrichterin fiel der Termin damit zwar aus, aber wenn die Verhandlung demnächst nachgeholt wird, sollen noch weitere, teils erhebliche Vorwürfe gegen die 19-Jährige geprüft werden. So hat sie angeblich durch das Herunterwerfen von Gegenständen von einer Brücke den Verkehr auf einer Schnellstraße massiv gefährdet.

Ein harmonisches Leben mit ihren Eltern ist der Frau laut Akten der Ermittlungsbehörden zeitlebens fremd geblieben. Seit dem Kindesalter war die jetzt 19-Jährige in diversen Heimen, später auch in Pflegefamilien untergebracht. Seit sie mit 14 Jahren formell strafmündig wurde, gab es laut ihrem Jugendregister erste Verfahren gegen sie, die aber allesamt eingestellt wurden. Davon ist diesmal aber nicht mehr auszugehen.

Die junge Frau, die inzwischen unter amtlicher Betreuung steht, soll aus Übermut Mitte 2015 nachmittags mit einem anderen Jugendlichen auf einen Stoppelfeld gezündelt, dabei aufgestapelte Strohballen im Gesamtwert von 5000 Euro in Brand gesetzt haben. Ob ihr Begleiter damals die Feuerwehr alarmierte, ist ungewiss.

Sicher ist nach bisherigem Ermittlungsstand: Als die Löschkräfte am Einsatzort ankamen, hat die 19-Jährige diese Brandlegung sofort zugegeben. Monate später stand die junge Frau erneut im Fokus neuer Ermittlungen. Diesmal soll sie Maiskolben von einer Schnellstraßenbrücke geworfen haben. Nur durch Zufall wurde niemand verletzt. Ein Autofahrer, der zum Ausweichen gezwungen war, fuhr sich dabei aber einen Reifen platt. Das wertet die Staatsanwaltschaft jetzt als gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr.

Außerdem wird der jungen Frau angelastet, kurz danach einen Betreuer in ihrer Sozialeinrichtung beleidigt und im Streit ein Schälmesser nach ihm geworfen zu haben, wodurch der Betreuer angeblich verletzt wurde. Das wird jetzt als Vorwurf der gefährlichen Körperverletzung in der Zusatz-Anklage aufgelistet. Weil sie außerdem einen anderen Menschen in einem Zimmer eingeschlossen haben soll, geht es im nächsten Prozess auch um Freiheitsberaubung. Einen Termin dafür gibt es aber noch nicht.

(wuk)
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