Düsseldorf 18-Jähriger warf Gemüse auf Danziger Straße

Düsseldorf · Für eine lebensgefährliche Aktion mit einer Freundin (19) hat das Amtsgericht einen 18-Jährigen gestern eindringlich verwarnt. Er gab zu, an einem Septemberabend 2015 mit der Komplizin mehrere Maiskolben sowie Rüben bis zur Größe eines Fußballs von einer Brücke an der Danziger Straße (Höhe Ausfahrt Angermund) hinuntergeworfen zu haben. Ein Autofahrer konnte damals nur knapp ausweichen, dank der technischen Ausrüstung seines Fahrzeugs mit einem elektronischen Stabilitäts-Programm. Verletzt wurde niemand.

Der Angeklagte, der mit einem IQ von 60 Punkten als intelligenzgemindert gilt, sagte in dem nicht öffentlichen Prozess, er habe sich von dem Mädchen zu der Tat anstiften lassen. Er habe seine Maiskolben aber nicht auf die Fahrbahn, sondern seitlich in den Straßengraben geworfen. Wie gefährlich auch das hätte werden können, sehe er jetzt aber ein. Das Gericht beließ es daraufhin bei einer Ermahnung, stellte das Verfahren gegen ihn nach Jugendrecht ein.

Ob sich die jugendliche Freundin vor einem Strafgericht verantworten muss, ist derzeit noch fraglich. Ihr wird neben den Rüben-Würfen von der Brücke auch angelastet, drei Monate zuvor auf einem Stoppelfeld 50 Strohballen im Gesamtwert von rund 5000 Euro angezündet und dadurch vernichtet zu haben. Wie gestern bekannt wurde, soll sich die 19-Jährige derzeit allerdings in stationärer Behandlung in einer psychiatrischen Klinik befinden.

(wuk)
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