Düsseldorf 150 iPads für das Rückert-Gymnasium

Düsseldorf · In den fünften Klassen der Schule wird jetzt mit den Tablet-Computern und an MacBooks gearbeitet. Die Schule will das Lernen mit digitalen Medien vorantreiben. NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer war das einen Besuch wert.

 Die Fünftklässlerinnen Lea (l.), Hanna und Zeren (auf dem Tablet) arbeiten in ihren Freistunden gerne mit dem iPad.

Die Fünftklässlerinnen Lea (l.), Hanna und Zeren (auf dem Tablet) arbeiten in ihren Freistunden gerne mit dem iPad.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Die Modernisierung der Schulstandorte ist den Politikern im Stadtbezirk 6 rund um Rath besonders wichtig. Sie sorgten dafür, dass das Thema in den Programmen "Soziale Stadt" und "e School" entsprechend in den Vordergrund rückte und am Ende auch Geld bereitgestellt wurde. Nachdem Schüler der Wilhelm-Ferdinand-Schüßler-Tagesschule mit Tablet-Computern zum Unterrichtsgebrauch ausgestattet wurden, treibt nun auch das Friedrich-Rückert-Gymnasium die Digitalisierung weiter voran. Vergangene Woche wurde die neue IT-Ausstattung des Gymnasiums eingeweiht. Für Landesschulministerin Yvonne Gebauer Grund genug, persönlich vorbeizuschauen.

150 iPads und fünf MacBooks stehen der Schule ab sofort zur Verfügung. Zunächst werden damit die Fünftklässler ausgestattet. Die sechsten Klassen sollen rasch folgen. Durch ein spezielles Ausleihsystem profitieren davon aber auch die älteren der rund 1000 Schüler. Betritt man ein Klassenzimmer des fünften Jahrgangs, bekommt man eine Ahnung davon, wie der Unterricht der Zukunft aussehen könnte. Die grüne Tafel samt Schwamm- und Kreidehalter ist abmontiert, an ihrer Stelle prangt stattdessen eine weiße Fläche. Erst der Kurzdistanz-Beamer oberhalb dieser Fläche gibt Aufschluss darüber, wie der Lehrer fortan den Schülern Unterrichtsinhalte präsentieren wird. Eine Dokumentenkamera projiziert alles Geschriebene, sowohl auf Papier als auch im Tablet, gut sichtbar für die Schüler auf die Fläche. Das ermöglicht eine schnelle Präsentation von Gruppenarbeiten, ohne vorher extra Plakate oder Zusammenfassungen schreiben zu müssen.

"Für uns Lehrer sind die neuen Geräte eine riesige Erleichterung. Vorher mussten wir noch aufwendig Medieneinheiten hin- und hertransportieren oder Computerräume reservieren. Das ist nun vorbei", sagt Sebastian Horn. Zudem sei der Austausch von Unterrichtsmaterialien deutlich einfacher, womit auch fachfremde Lehrer eine Vertretung sinngemäß gestalten könnten.

Die Geräte werden auch in den offenen Lernzeiten genutzt, wenn die Schüler eigenständig Übungsaufgaben noch in der Schule erledigen. Das machen auch die Fünftklässler Hannah und Lea, die während der offenen Lernzeit mithilfe einer App englische Vokabeln üben. "Es macht Spaß, mit den Geräten zu arbeiten. Vor allem, weil man nicht mehr alles aufschreiben muss und sofort die Lösung bekommt", sagt Lea. Besonders im Fremdsprachenbereich werden die Geräte häufig genutzt. Davon sollen auch die 58 internationalen Schüler aus 18 Nationen profitieren, die aktuell das Rückert-Gymnasium besuchen. Eine spezielle App, die in allen möglichen Muttersprachen verfasst ist, soll die Schüler bei der Integration unterstützen - etwa, um sich den Mitschülern vorstellen zu können.

So viel Technik benötigt aber auch Personal mit dem entsprechenden Know-how. Zwar sind die Lehrer für den Gebrauch digitaler Medien im Unterricht sensibilisiert. Alleine ist die Programmierung und Verwaltung eines solchen Systems ohne vorherige Ausbildung aber nicht zu stemmen. Deshalb ist mit Helmut Quednau ein IT-Fachmann durchgehend vor Ort. Ministerin Gebauer jedenfalls war angetan: "Das ist der Unterricht von morgen."

(RP)
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