Düsseldorf 1000 neue Kita-Plätze in Düsseldorf

Düsseldorf · Trotzdem bleiben wohl 500 Kinder unversorgt. Neu ist ein eigenes Info-System für die Tagespflege. Aktuell liegt die U 3-Quote in Düsseldorf bei 41 Prozent. Neun Einrichtungen eröffnen in den kommenden Monaten.

 Chiara, Paul, Arzije und Rona (von vorne nach hinten) gestern Nachmittag in der städtischen Kita Fuldaer Straße in Eller

Chiara, Paul, Arzije und Rona (von vorne nach hinten) gestern Nachmittag in der städtischen Kita Fuldaer Straße in Eller

Foto: Anne Orthen

Die Stadt will im Kita-Jahr 2015/16 rund 1000 zusätzliche Plätze in öffentlich geförderten Kindertageseinrichtungen schaffen. "In einer wachsenden Stadt mit permanentem Zuzug und wenig freier Fläche eine Herausforderung", sagte Jugenddezernent Burkhard Hintzsche am Freitag bei der Präsentation der aktuellen Kita-Planung im Rathaus. Wie berichtet, wird es zum Jahresende dennoch rund 500 Jungen und Mädchen unter drei Jahren geben, die weder in einer Kita noch bei einer Tagesmutter unterkommen konnten.

Aktuell liegt die Lücke zwischen dem Angebot und den Vormerkungen im städtischen Kita-Navigator sogar bei annähernd 1500 Plätzen. Diese Zahl berücksichtigt aber nicht, dass einige Eltern inzwischen verzogen sind oder trotz Vormerkung das Kind vorerst doch lieber selbst betreuen. Dass es nach wie vor eine Lücke gibt, liegt auch an der Zuweisung von Flüchtlingen (240 Kinder sind im Kita-Navigator registriert) sowie an der Inklusion. "Ein Kind mit Handicap belegt zwei reguläre Plätze", sagt Hintzsche.

Rund 275 Millionen Euro nimmt die Stadt nach Angaben des Dezernenten für die Betreuung von Kindern bis zum Schuleintritt jährlich in die Hand. "Das ist in etwa jeder zehnte Euro, den die Stadt ausgibt." Entsprechend positiv bewertet der Spitzenbeamte die Entwicklung. So werde die Versorgungsquote im U 3-Bereich am Ende des Kita-Jahres im Juli 2016 bei 47 Prozent liegen. Für beinahe jedes zweite Kind unter drei Jahren gäbe es dann einen Platz. Hintzsche schätzt, dass bei einer Quote von 53 Prozent die Nachfrage gesättigt sein wird und ist vorsichtig optimistisch, dass dies "in etwa zwei Jahren der Fall sein könnte". Aktuell liegt die U 3-Quote bei 41 Prozent. Zum Vergleich: Köln kommt nur auf 37,4 Prozent, Dortmund sogar nur auf 31,3 Prozent. Weiter vorne liegt Münster mit 44,5 Prozent.

Neun Einrichtungen gehen in den kommenden Monaten an den Start: zwei in Pempelfort (Adler-, Vagedesstraße), zwei in Heerdt (Hansaallee, Büttgenbachstraße), jeweils eine in Mörsenbroich (Zur alten Kaserne), in Ludenberg (Am Wildpark), in Urdenbach (Südallee), in Wersten (Roderbirkener Straße) und in Oberkassel (Hartwichstraße).

Neu ist ein eigenes, über die Internetseite der Stadt aufrufbares Informationssystem für Tageseltern. "Das ist ein Serviceangebot. Vormerkungen wird es hier vorerst nicht geben", sagt Jugendamtsleiter Johannes Horn. Tagesmütter können sich über das Jugendamt freiwillig registrieren lassen. 153 von 920 haben das inzwischen getan. Horn sieht für Tageseltern in Düsseldorf gute Chancen: "Wir gehen in unserer Planung von etwa 2500 Betreuungsplätzen in diesem Bereich aus. Er bleibt die zweite wichtige Säule unserer U 3-Angebote."

Am Ende des am 1. August beginnenden Kita-Jahres soll es für Jungen und Mädchen bis zum Schuleintritt insgesamt 22 600 Plätze in geförderten Tageseinrichtungen geben. Die Quote im Bereich zwischen drei und sechs Jahren liegt dann bei 101 Prozent. "Jedes Kind ab drei Jahren bekommt einen Platz, auch wenn es vorher noch keine Kita besucht hat", verspricht Horn. Im Einzelfall könne ein solcher Platz allerdings in einem anderem als dem gewünschten Stadtteil liegen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort