Dormagen Zwei Musikwelten: Solo oder mit Band

Dormagen · Sting, der zuerst mit Police als Bandmusiker und dann als Solokünstler Welterfolge feierte, wird morgen 65 Jahre alt. Auch in Dormagen sind mehrere Musiker in zwei Welten zu Hause und erzählen von den Vor- und Nachteilen.

 Sven Jungbeck ist als Gitarrist solo unterwegs, aber auch mit "JJ & The Accoustic Machines".

Sven Jungbeck ist als Gitarrist solo unterwegs, aber auch mit "JJ & The Accoustic Machines".

Foto: Fotolobby

Martin Brendler ist ein großer Sting-Fan. Der Gemeindereferent in der Pfarrgemeinschaft St. Michael ist mit der Musik des britischen Sängers aufgewachsen, der am morgigen Sonntag seinen 65. Geburtstag feiert. "Ich bin von Police inspiriert worden", gesteht Brendler, der, ähnlich wie Sting, sowohl als Solokünstler mit Karaokeauftritten und bei Karnevalssitzungen auftritt, als auch als Teil der Bands "Pantheon", "Late Season" und "Tight" unterwegs ist.

 Musiker und Gemeindereferent zugleich: Martin Brendler.

Musiker und Gemeindereferent zugleich: Martin Brendler.

Foto: P. Tümmers

"Die Soloauftritte sind schon etwas anstrengender", sagt Brendler. Schließlich ruhe dabei die ganze Aufmerksamkeit des Publikums auf einem alleine. "Bei Band-Gigs ist das etwas entspannter, da kann man sich zwischendurch auch mal fallen lassen", findet der 50-Jährige. Zudem hätten ihn gerade die Band-Touren mit deutlich mehr Menschen zusammengebracht als die Einzelauftritte. Daraus seien sogar mehrere Freundschaften entstanden.

"Wenn man allein unterwegs ist, kann man zwar freier schalten und walten bezüglich der Anfragen für Auftritte", findet Brendler, der für private Feiern gern mit seinem Rock- und Pop-Karaoke gebucht wird, aber auch zum Beispiel bei der Karnevalssitzung der Hackenbroicher Frauengemeinschaft auf der Bühne steht. Dafür hätten diese Soloauftritte aber auch eher Arbeitscharakter. Anders ist das mit seinen drei Bands. Da sei man einfach mehr gemeinsam unterwegs. Das sieht Sven Jungbeck ganz ähnlich. Wenn der Gitarrist und Komponist mit seiner Band "JJ & The Acoustic Machines" unterwegs ist, genießt er schon die Anfahrt. Auch für den 32-jährigen Dormagener ist Sting einer seiner Lieblingskünstler und ein Ausnahmetalent. "Ich sehe ihn fast wie einen Klassik-Komponisten", schwärmt Jungbeck, der als Lehrer sowohl an der privaten Spicks- als auch an der städtischen Musikschule unterrichtet. Allein mit seiner Gitarre wird er in der Regel als musikalische Begleitung für Feiern und Veranstaltungen gebucht, gibt aber auch mehrere Solo-Konzerte pro Jahr. Mit seiner Band hingegen und als kürzlich gegründetes Duo "Birds On The Roof" mit Clara Deckstein tritt er ausschließlich konzertant auf.

Den Wechsel zwischen den Welten schafft Felix Schirmer hingegen bei jedem Auftritt. Der Leiter des Jugendchores im Chorhaus Dormagen singt auch im sechsköpfigen Ensemble "Room One". Dort springt er immer wieder zwischen Sologesang und Hintergrundchor hin und her. "Bei den Soli kann man sich mehr Freiheiten herausnehmen, während man sich in der Gruppe möglichst nicht am Einzelsänger orientieren sollte, weil man sonst Gefahr läuft, die anderen aus dem Konzept zu bringen", sagt der 25-Jährige, der im November im Ensemble in Düsseldorf zu hören ist.

Martin Brendler feiert mit seiner Band "Pantheon" am Freitag, 14. Oktober, ab 20.30 Uhr in der Kulle das gemeinsame 25-jährige Bühnenjubiläum. Schon am Tag darauf spielt er mit "Late Season" beim Festival "Musik aus Dormagen" in Gohr, und am 25. November stellt er mit "Tight" im Grevenbroicher Café Kultus eine neue CD vor. "Das Leben als Musiker ist nie langweilig", findet Brendler, dem es trotz aller Auftritte auch noch gelingt, seinen Job als Gemeindereferent mit seinem Leben als Familienvater unter einen Hut zu bringen.

(NGZ)
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