Dormagen Zwei Firmen werden jetzt "volljährig"

Dormagen · Zwei Unternehmer, die sich 2000 mit einem Malerbetrieb bzw. einem portugiesischen Großhandel mit Restaurant selbstständig gemacht haben, berichten über die "Jugendjahre" der Betriebe und ihre Pläne.

Thorsten Ott (48) kennt etliche Häuser nicht nur von außen, sondern auch von innen: Der Malermeister sorgt dafür, dass Räume mit schönen Tapeten oder einem Spachtelputz versehen werden. Bei den Putzen, die der Tapete inzwischen den Rang abgelaufen hätten, seien derzeit feinere Streichputze mit Lasureffekten in zarten Farbtönen von "Sanddorn" bis "Kaffee" beliebt - zum Teil auch mit dezenten Glimmereffekten. Um stets auf dem neuesten Stand zu sein, besucht Ott Seminare. Nachdem der Nievenheimer 1999 seine Meisterprüfung bestanden hatte, machte er sich am 22. Mai 2000 mit seinem Malerbetrieb selbstständig. Die Bürotätigkeiten hat seine Frau Ulrike Ott übernommen, darüber hinaus ist noch eine Auszubildende dabei.

 Malermeister Thorsten Ott aus Nievenheim hat sich vor bald 18 Jahren mit seinem Betrieb selbstständig gemacht.

Malermeister Thorsten Ott aus Nievenheim hat sich vor bald 18 Jahren mit seinem Betrieb selbstständig gemacht.

Foto: Tinter Anja

Wenn im Mai die "Volljährigkeit" des Betriebs ansteht, hat Thorsten Ott wenig Zeit zu feiern: Das Auftragsbuch sei schon bis Juli 2018 gut gefüllt, berichtet der Handwerksmeister. Sein Angebot, das größtenteils von Privatkunden aus Dormagen, Neuss und Büderich genutzt wird, habe er um Bodenbeläge ergänzt. "Man lernt immer dazu", erklärt der Malermeister. Sein bald volljähriges Unternehmen möchte Ott in den kommenden Jahren gern weiter ausbauen und würde sich freuen, wenn die Kinder Phillip (11) und Melina (8) eines Tages in den Betrieb einsteigen. In Nievenheim ist er fest verwurzelt. So spielt er seit über 30 Jahren im Tambourkorps die Querflöte und engagiert sich als zweiter Trainer bei der D-Jugend in der Fußballabteilung des VdS.

Wer Stockfisch, Portwein, Olivenöl, Piri-Piri (scharfe Chilischoten) und tiefgefrorenen Pulpo (Oktopus) kaufen möchte oder die portugiesischen Cremetörtchen "Pastel de Nata" probieren will, ist bei Familie Duarte in der "Vinhoteca Portugal" in Rommerskirchen richtig. Das Familienunternehmen, das im Februar 2000 gegründet wurde, besteht aus einem Großhandel, einem Supermarkt und einem Café. Angefangen hat alles mit einer Kiste Wein, heute zählt das Unternehmen zu den größten Importeuren von portugiesischen Lebensmitteln in Deutschland. "Mein Vater Acacio arbeitete früher als Landwirtschaftsmeister auf einem Bauernhof in Ramrath", erzählt Sohn und Juniorchef Angelo Duarte (24). Da der gebürtige Portugiese Acacio Duarte jedoch immer häufiger von Landsleuten angesprochen wurde, ob er nicht portugiesischen Wein besorgen könne, startete er mit Erlaubnis seines Chefs in der Ecke einer Kartoffelhalle mit einem kleinen Weinhandel. Damit hatte der heute 52-Jährige einen solchen Erfolg, dass er sich 2000 selbstständig machte - zunächst mit einem Großhandel, der heute Restaurants in ganz Deutschland, Holland und Belgien beliefert, seit 2015 auch mit einem portugiesischen Supermarkt und einem Café. Familie Duarte möchte das Angebot der "Vinhoteca" weiter ausbauen: "Für Februar planen wir unseren ersten Fado-Abend", berichtet Angelo Duarte, der auch den Online-Handel verstärken will. Die Kunden könnten sich zudem auf weitere Verkostungs-Feste freuen.

(NGZ)
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