Dormagen Wirtschaftsförderung: Beirat begleitet Gutachter

Dormagen · Der Hauptausschuss hat beschlossen, dass ein politischer Beirat die Neuorganisation der Wirtschaftsförderung begleiten soll.

 Der Fachbereich Wirtschaftsförderung unterliegt derzeit dem Dezernat des Bürgermeisters. Ob das so bleibt ist offen.

Der Fachbereich Wirtschaftsförderung unterliegt derzeit dem Dezernat des Bürgermeisters. Ob das so bleibt ist offen.

Foto: L., Grafik: Stadt Dormagen, Bearbeitung: NGZ

In vier, spätestens fünf Monaten soll Klarheit darüber herrschen, wie eine neue Organisationsstruktur von Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing aussehen soll. Das erklärte Jörg Lennardt, Geschäftsführer der Firma ExperConsult. Er soll mit seinem Team in der nächsten Zeit Dormagen in seinen Strukturen unter die Lupe nehmen. Am Ende soll nicht nur ein Vorschlag stehen, welche Rechtsform die richtige für eine neue Struktur ist, sondern auch, mit welchem Personal der Neustart gelingen soll.

Ein wichtiger Aspekt ist dabei auch die Neuaufstellung des Stadtmarketings und die Verbindung zur Werbegemeinschaft CiDo. Über die Verpflichtung Lennardts herrschte in der Sitzung des Hauptausschusses am Donnerstagabend ebenso Einigkeit wie in der Begleitung seiner Arbeit durch einen politischen Beirat, ein Vorschlag der CDU. Der soll sich aus Vertretern aller Ratsfraktionen sowie der Einzelmitglieder zusammensetzen.

In die Arbeit der Wirtschaftsförderungs- und Investitionen GmbH aus Dortmund setzen Stadt und Politik große Hoffnungen. Denn der Handlungsbedarf in Dormagen ist riesig: Viel zu viele "Player" sind in diesem Themenfeld unterwegs, nicht immer optimal vernetzt. Und im finanziellen Ergebnis generiert die Stadt viel zu wenig Gewerbesteuereinnahmen. Das soll künftig anders und effektiver werden. Jörg Lennardt warb für seine Arbeit mit einer gelungenen Power-Point-Präsentation, in der die Handlungsfelder und die Art seines Vorgehens deutlich wurde. "Sehr zufrieden" äußerte sich CDU-Fraktionsvorsitzender André Heryschek. Sein SPD-Kollege Bernhard Schmitt warb dafür, "das Ergebnis der Untersuchung am Ende zu akzeptieren".

Wie unterschiedlich Wirtschaftsförderung in Städten organisiert wird, verdeutlichte Lennardt in seinem Vortrag: Das reicht vom Eigenbetrieb (Dortmund) über eine GmbH (Frankfurt) oder Stabsstelle (Friedrichshafen) bis hin zum städtischen Amt wie in Düsseldorf. Es komme nun darauf an, zunächst einmal die Rahmenbedingungen in Dormagen zu klären, danach Handlungskonzepte zu erstellen und in einem letzten Schritt die Organisation der Wirtschaftsförderung festzulegen.

Lennardt erklärte, dass sein Unternehmen für diese Untersuchung 50 Indikatoren benennt und Dormagen in Bezug zu vier Vergleichsstädten setzen wird, die in Absprache festgelegt werden. Am Ende wird eine Leitidee für Dormagen stehen. Der Dortmunder Experte sagte auch, dass die Politiker "Kröten werden schlucken müssen", wenn es darum geht, Qualitätskriterien zu formulieren, Ziele zu vereinbaren und die richtige Organisationsform zu finden.

Der ursprünglich von der Verwaltung vorgelegte Beschlussvorschlag wurde verändert. Die CDU kritisierte vor allem, warum die Wirtschaftsexperten prüfen sollen, "ob und gegebenenfalls wie" eine neue Struktur aussehen soll. "Das ,ob' stehe überhaupt nicht zur Diskussion und sei längst beschlossen. Da hat der Bürgermeister mit beiden Beinen auf der Bremse gestanden", so Heryschek. Erik Lierenfeld sprach von einem "Missverständnis" und betonte, dass es wichtig sei, die Politik in diesen Prozess miteinzubinden. Neben dem politischen Beirat wurde auf CDU-Antrag auch beschlossen, die bereits vorhandenen Informationen und Arbeitsergebnisse bei der Untersuchung zu berücksichtigen.

(NGZ)
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