Dormagen Wildpark wegen Sturm "Niklas" geperrt

Dormagen · Der Sturm gestern verschonte auch Dormagen nicht. Im Tannenbusch stürzte ein Baum auf den Eingang der Freizeitanlage, die gesperrt werden musste. Sturmeinsätze gab es auch in einigen anderen Ortsteilen.

Der Wildpark Tannenbusch musste gestern sturmbedingt gesperrt werden. Gegen 12 Uhr war dort ein großer Baum umgestürzt und hatte sich wie eine Schranke quer vor den Haupteingang gelegt. Der Park in der Zuständigkeit der Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD) durfte daraufhin nicht mehr betreten werden. Weil die Gefahr zusätzlicher umstürzender Bäume bestand, beobachteten Waldarbeiter die weitere Entwicklung.

Die Sperrung war auch ein harter Schlag für Jens Meckel, der das Waldgasthaus auf dem Gelände der Freizeitanlage betreibt. Er hoffe, dass Park und Gaststätte am heutigen Mittwoch wieder geöffnet werden könnten, sagte Meckel. Der Inhaber des Lokals ist ein gebranntes Kind. "Nach dem Pfingstorkan Ela im vergangenen Jahr musste ich 14 Tage lang schließen. So etwas ist schon existenzbedrohend", urteilte Meckel.

Mehrere sturmbedingte Einsätze musste gestern auch die Feuerwehr Dormagen fahren. Heftig waren die Auswirkungen einer Böe im Ortsteil Horrem gegen 11.30 Uhr. Zunächst war nur von losen Dachziegeln an einem Hochhaus an der Straße Am Rath die Rede gewesen. Vor Ort stellten die Einsatzkräfte dann fest, dass der Sturm die halbe Dachkonstruktion angehoben und verbogen hatte. Der wahrscheinlich kurioseste Einsatz der Wehr wurde im Stadtteil Hackenbroich verzeichnet. Dort war gegen 9.40 Uhr eine Dixie-Toilette an der Wiedstraße auf Wanderschaft gegangen. Sie wurde von der Feuerwehr an einem Glascontainer festgezurrt. Und in Rheinfeld an der Walhovener Straße fiel um 6.51 Uhr ein Baum um.

"Gemessen an der Wetterprognose ist es in Dormagen verhältnismäßig ruhig, von einem Ausnahmezustand kann keine Rede sein", bilanzierte Feuerwehrchefin Sabine Voss am Mittag. Nachmittags kamen aber noch Einsätze hinzu, weil Bäume umgefallen waren oder umzukippen drohten: an der Kurfürstenstraße und an der Zonser Straße, an der Hackhauser Straße und am Kindergarten an der Schumannstraße.

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Bei der Feuerwehr waren viele Vorkehrungen getroffen worden, um im Notfall sofort auf Sturmeinsätze vorbereitet zu sein. Unter anderem seien alle Motorkettensägen überprüft worden, teilte Voss mit. "Zudem haben wir dafür gesorgt, dass für mögliche Einsätze mit der Drehleiter erfahrene Kollegen zur Verfügung stehen", sagte Voss. Die Freiwilligen Feuerwehren seien gebeten worden, alle Gerätehäuser mit Personal besetzt zu halten. In der Hauptwache wurde das Feuerwehrinformationssystem(Fewis) hochgefahren, mit dessen Hilfe ersichtlich ist, wo sich etwas zusammenbraut. Die Löschzüge Mitte und Straberg (Freiwillige Feuerwehr) stellten zeitweise den Brandschutz für die Stadt sicher, während die Berufsfeuerwehr im Sturmeinsatz war.

(NGZ)
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