Dormagen Weltklasse-Ringerinnen begeistert von Zons

Dormagen · Traditionell an Pfingsten sind in Dormagen Ringerinnen aus aller Welt zu Gast. Viel Zeit für Sightseeing bleibt da jedoch nicht.

 Die Ringerinnen beim Einlauf der Nationen im TSV-Sportcenter. Am Pfingstwochenende nahmen 225 am Grand-Prix in Dormagen teil.

Die Ringerinnen beim Einlauf der Nationen im TSV-Sportcenter. Am Pfingstwochenende nahmen 225 am Grand-Prix in Dormagen teil.

Foto: Foto. G. Salzburg

Ayazhan Bagdatova, Maral Tangierbergenova, Aidana Sultanova, Zina Kistaubayeva, Ayazhan Markasheva, Ayaulym Tuganbayeva und ihre vielen, vielen Team-Kolleginnen kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus: So wunderschön finden sie die Zonser Altstadt und ihre Historie. Die Kasachinnen sind alle junge, aber erfahrene Ringerinnen und international erfolgreich bei Wettkämpfen. Heimweh gilt nicht, vielmehr verspüren sie Lust darauf, die Welt zu sehen.

Normalerweise kommen die Teilnehmer am Grand-Prix der Bundesrepublik Deutschland mit dem Flugzeug am Düsseldorfer Flughafen an. Die Kasachinnen sind auf dem eher ungewöhnlichen Weg gekommen: Sie landeten am Flughafen Köln/Bonn und konnten deshalb nicht von den Gastgebern abgeholt und ins Hotel gebracht werden. So kamen sie auf eigene Faust nach Dormagen und nutzten die Gelegenheit für einen Abstecher in die Zollfeste. Dann aber waren sie doch zu müde und sehnten sich nur noch nach wenigen Dingen: einer Dusche, einer Mahlzeit - immerhin essen die meisten Ringerinnen vor Wettkämpfen sehr kontrolliert, um ihr Gewicht zu halten - und ein gemütliches Bett.

Übernachtet haben sie wie alle anderen Wettkampfteilnehmerinnen im Neusser Commundo-Hotel. "Leider gibt es in Dormagen kein vergleichbares Hotel mit so vielen Betten", sagte Detlev Zenk bedauernd. Er ist der Vorsitzende des AC Ückerath, der den Grand-Prix im Dormagener TSV Bayer Sportcenter traditionell am Pfingstwochenende veranstaltet. Dort trifft sich die Weltelite der Ringerinnen zum 14. Mal. Es war gleichzeitig das 20. Hans-von-Zons-Turnier, benannt nach dem Ehrenvorsitzenden des Vereins, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feierte.

Die Bedeutung der internationalen Veranstaltung zeigte sich bereits beim Einlauf der Nationen zu Beginn: 225 Ringerinnen aus 21 Nationen waren bereit, auf vier Matten um Medaillen, Pokale und Ehrenpreise zu kämpfen. Doch zuvor gab es noch eine andere Gelegenheit für Applaus: Laura Mertens und Nina Hemmer, beide ebenfalls Grand-Prix-Teilnehmerinnen, wurde feierlich zur bronzenen Europa-Meisterschaft gratuliert. Neben ihnen gingen auch Jessica Blaszka, Lina Huisinga und Jasmina Liolios für den AC Ückerath auf die Matte. Und die Ringerinnen - gleich, welche Nationalität - schenkten sich nichts. Bereits nach kurzer Zeit waren die Gesichter rot, die Haare wild durcheinander und der Kampfgeist wach. Und auch die, die gerade nicht gegen eine Gegnerin antraten, waren hoch konzentriert und feuerten ihre Team-Kolleginnen kräftig an.

"Wir sind sehr stolz, dass die Verantwortlichen des Weltverbandes United World Wrestling nach wie vor von unserer Arbeit überzeugt sind und sie durch die erneute Vergabe des Turniers ausdrücklich anerkennen", so Zenk. Und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke ergänzte: "Wir sind froh, dass wir hier in Dormagen so hervorragende Spiele austragen können und einen Beitrag dazu leisten, dass man sich international so gut versteht."

(NGZ)
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