Dormagen Weitere Gaststätte in Zons schließt

Dormagen · Zum 31. Oktober wird auch das Lokal "Zum Stern" seine Türen zu machen.

Das Kneipensterben in Dormagens Touristenhochburg Zons geht weiter: Wie Herbert Rasselnberg, Pächter der Gaststätte "Zum Stern", gestern auf Anfrage mitteilte, wird er am 31. Oktober zum letzten Mal den Zapfhahn hinter seinem Tresen betätigen. Der Grund: "Der Eigentümer möchte die Immobilie verkaufen und mein Vertrag läuft zu diesem Datum aus." Eine Verlängerung, die der Geschäftsführer der St.-Hubertus-Schützengesellschaft Zons gern unterzeichnet hätte, ist damit hinfällig geworden. Als Käufer sieht sich der 57-Jährige allerdings auch nicht. "In meinem Alter hängt man sich das nicht mehr ans Bein", sagt er. Denn schon einmal hat Herbert Rasselnberg Mut bewiesen, nämlich, als er vor sechs Jahren seinen Job im Einzelhandel aufgab, um sich einen Traum zu erfüllen. "Dass der aber bereits nach sechs Jahren zu Ende ist, damit habe ich nicht gerechnet", sagt er. Da der Wirt erst seit Ende der vergangenen Woche von den Verkaufsabsichten weiß, hat er jetzt noch keinen Plan B in der Tasche.

Karnevalsveranstaltungen, große Geburtstagsfeiern oder Versammlungen - in Zons gebe es laut Rasselnberg dafür nun keine Möglichkeiten mehr. Bis zu 160 Personen konnten im Saal der Gaststätte "Zum Stern" feiern. Auch gehört die Kneipe zu den wenigen im Ort, die noch über einen Thekenbetrieb verfügen. "Wo soll man sich abends denn noch ein Bierchen trinken können?", fragt er. Wenn er aufhört, müssen sich auch seine beiden fest angestellten Mitarbeiter (Service und Küche) einen neuen Job suchen.

Schließen wird aller Voraussicht noch in diesem Monat die Gaststätte "Zur Rheinfähre" (die NGZ berichtete), seit gut einem Jahr bereits zu ist das Lokal "Zum Feldtor", ebenfalls an der Schloßstraße, direkt gegenüber dem "Stern".

Schützenchef Peter Norff spricht von einem "Trauerspiel". So werde der Tourismus in Zons sicher nicht angekurbelt. Er könne aber auch die Eigentümer verstehen, die wegen hoher Auflagen lieber verkaufen als renovieren. "Wir haben als Schützengesellschaft schon einmal darüber nachgedacht, das Feldtor zu übernehmen und zu einem Haus der Vereine zu machen", sagt Norff weiter. Dazu sei aber erst einmal ein Rundgang in der Immobilie mit einem Architekten notwendig.

(NGZ)
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