Dormagen Wasser, Schiffe, frische Luft - Urlaubsgefühl an der Autofähre

Dormagen · Die frühere Dormagener Stadtsprecherin Ute Waldeck zieht es oft zum Fähranleger in Zons.

 Vom Rheinufer und von der Autofähre aus lassen sich mitunter auch dickere "Pötte" auf dem Fluss beobachten.

Vom Rheinufer und von der Autofähre aus lassen sich mitunter auch dickere "Pötte" auf dem Fluss beobachten.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Ute Waldeck wechselt gerne mal die Seite - und den Blickwinkel. Dabei hilft der 60-Jährigen eine Dormagener Institution: die Zonser Autofähre. Die Anlegestelle und die Fahrt auf die gegenüberliegende Rheinseite nach Urdenbach, die sie gerne mit einer Radtour mit ihrem Mann Jürgen Richtung Monheim kombiniert, verbindet sie ganz besonders mit ihrem persönlichen Begriff von Heimat. Und mit angenehmen Gefühlen.

"Das Wasser, die Schiffe, die Überfahrt über den Fluss, statt über eine Brücke - das ist unheimlich schön und hat etwas von Urlaub", findet Waldeck, die nach rund 45 Jahren im Dienst der Stadt Dormagen vor einigen Wochen in den Ruhestand gegangen ist. Zuletzt war sie sechs Jahre als Sprecherin der Kommune tätig, davor arbeitete sie lange im Jugendamt und leitete Archiv und Bürgeramt.

Aufgewachsen ist die gebürtige Kölnerin in Dormagen-Mitte an der Carl-Duisberg-Straße, doch als Heimat im engeren Sinne betrachtet sie den Ortsteil Zons, wo sie seit 35 Jahren wohnt. "Auch ein Großteil unserer Freunde lebt hier", erzählt Ute Waldeck. Erst kürzlich habe man sich darüber unterhalten, wieviele Vorzüge Zons doch habe. "Da gibt es wahrlich hässlichere Flecken", lautete die einhellige Meinung.

 Wenn der Anker gelichtet ist, geht's in vier Minuten ans andere Ufer.

Wenn der Anker gelichtet ist, geht's in vier Minuten ans andere Ufer.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Am zweiten Weihnachtstag habe sie das extrem milde Wetter genutzt und nahe der Fähre mit ihrem Gatten "am Ufer gesessen und Schiffchen geguckt", erzählt Waldeck. Ein kleiner Nachteil sei allerdings, dass man in Zons die Sonne nachmittags im Rücken habe. Daher auch der häufige Wechsel über den Strom, zumal der es vom Baumberger Lokal "Rheinblick" aus erlaubt, Zons auch einmal aus einer anderen Perspektive heraus zu betrachten.

Dass die Gaststätte "Zur Rheinfähre" seit Herbst geschlossen ist, bedauert Waldeck. Doch neben dem Bereich um den Anleger gibt es viele Ecken in und um die alte Zollfeste, an denen sie sich wohlfühlt und gerne aufhält. "Die Altstadt hat überall ihre Reize, aber auch die Zonser Heide. Da steht zum Beispiel ein Bänkchen, von dem aus man tolle Sonnenuntergänge beobachten kann. Man muss nur über die Spargelfelder hinweggucken", sagt die Hundehalterin, die ihren schwarzen Vierbeiner Kira beim Gassigehen und bei anderen Gelegenheiten am Zons-Gefühl teilhaben lässt. Ihr Sohn ist offenbar auch schon infiziert. Er habe eine Dachgeschosswohnung mit Blick auf den Zonser Rheinturm. "Das hat was, gerade, wenn der Turm beleuchtet ist", urteilt Waldeck.

(NGZ)
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