Dormagen VR Bank stockt Spenden für Vereine auf

Dormagen · Die Genossenschaftsbank unterstützt jährlich gemeinnützige Projekte mit durchschnittlich 150.000 Euro.

Dormagen: VR Bank stockt Spenden für Vereine auf
Foto: Bernd Rosenbaum

Für die Kanuten der Holzheimer Sportgemeinschaft in Neuss ist es eine gute Nachricht: Sie erhalten in diesem Jahr 5000 Euro aus der Kasse des Spendenbeirats der VR Bank Dormagen. Damit können sie ihren notwendigen Umzug in das neue Trainingsdomizil im Neusser Hafen finanzieren. "Das ist schon ein erheblicher Einzelbetrag, den wir zur Verfügung stellen", sagt Norbert Wardin, Vorsitzender des Spendenbeirats. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt 136.050 Euro (davon gingen knapp 63.000 in Brauchtum und Sport), die auf Antrag an Vereine oder Einrichtungen ausgezahlt wurden. Künftig soll der Spendentopf auf neue und vor allem breitere Füße gestellt werden, kündigt VR Bank-Chef Theodor Siebers an. Das heißt: Es soll drei Fördertöpfe geben, aus denen geschöpft werden kann. Den des Beirates, Sponsorgelder aus dem Marketingetat der Bank sowie - und das ist neu - über Crowdfunding. Privatpersonen sollen für ein Projekt Geld geben, "die VR Bank gibt dann pro Einzelspende fünf Euro hinzu". Details werden noch erarbeitet und stehen im Herbst fest.

An die hundert Anträge sind es mitunter, die jährlich den Spendenbeirat erreichen. Die neun Mitglieder aus den drei Marktbereichen der VR Bank, Dormagen, Norf und Rommerskirchen, sowie Vorsitzender Wardin und Stellvertreter Helmut Röder wählen aus. Es gibt Kriterien, die erfüllt sein müssen, damit Spendengelder fließen können. Vereine oder Institutionen aus dem Wirkungskreis des Kreditinstituts müssen gemeinnützig sein, und es muss in irgendeiner Form eine Geschäftsbeziehung bestehen. "Ein Großteil der Anträge wird positiv beschieden", sagt Wardin, "um die 80 Prozent, wenn auch nicht immer in voller Höhe." Das liegt vor allem daran, dass zumeist realistische, nachvollziehbare Bewerbungen eingehen. "Natürlich gibt es auch Anfragen, wo ein sechsstelliger Zuschuss für den Bau eines Vereinshauses oder Ähnliches erbeten werden."

Eine Verpflichtung zur Ausschüttung solcher Gelder besteht für die Genossenschaftsbank nicht. 2008 wurde der Beirat ins Leben gerufen. Bis dahin hat die Chefetage der Bank entschieden, wer wie viel von dem letztlich von den Kunden erwirtschafteten Geldern erhält. "Die Kompetenz der Beiratsmitglieder, die vor Ort verankert sind, ist natürlich viel größer", sagt Siebers. Die entschieden sich dann zum Beispiel dafür, das integrative Familienfest der Lebenshilfe auf der Freilichtbühne Zons zu unterstützen; oder für "Themenkoffer" der Stadtbibliothek, für Übungsgeräte der Herzsportgruppe Rommerskirchen oder für die SG Zons, die neue Handbälle anschaffen konnte.

Wardin weiß, dass ohne eine solche Unterstützung von Dritten im ehrenamtlichen und gemeinnützigen Bereich vieles nicht funktionieren würde. "Wo die Kommune finanziell ausfällt, springen solche Spendenbeiräte ein." Keine Chance auf Zuwendungen hat der professionelle Bereich: "Wir unterstützen den Breiten-, nicht den Leistungssport. Wir sind eine Publikumsbank", erklärt Siebers. Die Vorgehensweise wird sich auch als Fusionsbank nicht ändern, das hatte der Vorstand bereits auf der Mitgliederversammlung im Frühjahr deutlich gemacht. Dort beschlossen die Vertreter die Übernahme der Raiffeisenbank Rhein-Berg Monheim.

(schum)
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