Dormagen Vorwürfe gegen einen Lehrer

Dormagen · Rheinfeld Ermittlungen im Umfeld der Regenbogenschule in Rheinfeld. Was seit einigen Wochen im Stadtteil als Gerücht unterwegs war, verdichtet sich jetzt in polizeilichen Ermittlungen. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat Ermittlungen aufgenommen.

Rheinfeld Ermittlungen im Umfeld der Regenbogenschule in Rheinfeld. Was seit einigen Wochen im Stadtteil als Gerücht unterwegs war, verdichtet sich jetzt in polizeilichen Ermittlungen. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat Ermittlungen aufgenommen.

Es geht um einen schwerwiegenden Tatverdacht. Einem Lehrer der Regenbogen-Grundschule wird sexueller Missbrauch einer Schülerin vorgeworfen. Im Raume steht der Vorwurf einer Viertklässlerin, der Lehrer habe sie zu abartigen sexuellen Praktiken aufgefordert. Ob es bei den Vorwürfen um diese Praktiken selbst oder um den Vorwurf geht, diese verbal gefordert zu haben, ist nicht bekannt.

Der Lehrer, seit 17 Jahren an der Schule und niemals negativ aufgefallen, ist derzeit krank gemeldet. Unbestätigten Meldungen zufolge soll sich der Pädagoge in psychiatrischer Behandlung befinden. Der Lehrer sollte nach dem Ruhestand des langjährigen Rektors im vergangenen Jahr möglicherweise die Leitung der Schule übernehmen.

Die Vorwürfe datieren bereits aus dem November - doch zunächst war niemand tätig geworden. Erst nach den Weihnachtsferien kamen Aktivitäten in Gang. So berief die zuständige Schulrätin des Rhein-Kreises Neuss die Eltern der vierten Klasse zu einer Versammlung ein. Dort wurden Mitte Januar die Vorwürfe gegen den Lehrer besprochen.

Schon damals zeigte sich eine gespaltene Meinung. Einige konnten sich ein solches Verhalten des hoch angesehenen Lehrers, der vorher nie negativ aufgefallen war, nicht vorstellen. Andere waren der Ansicht, das Mädchen in diesem schwierigen Alter könne sich selbst bei einer blühenden Phantasie eine solche Geschichte nicht aus den Fingern saugen. Wieder andere zweifelten jedoch an der Glaubwürdigkeit des Kindes, das dem Vernehmen nach in der Klassengemeinschaft recht isoliert war.

Es ist nicht auszuschließen, dass der Pädagoge mit seiner Krankmeldung einer möglichen zeitweiligen Suspendierung der Schulaufsicht bei der Bezirksregierung zuvor gekommen wollte. Eine solche Suspendierung ist bei ungeklärten Vorwürfen von gravierenden Ausmaßen durchaus üblich. Die Eltern des Mädchens haben nach längerem Zögern mittlerweile Strafanzeige gegen den Pädagogen erhoben.

Das bestätigte am Montag Hans-Willi Arnold, Pressesprecher der Kreis-Polizeibehörde, auf Anfrage gegenüber der NGZ. Möglicherweise soll sich ein Zusammenhang mit kinderpornografischen Darstellungen ergeben haben. So sollen angeblich bei einem Freund des Lehrers umfangreiches einschlägiges Material in den Dateien seines Computers gefunden worden sein. Dem Vernehmen nach soll sich der Pädagoge nächtelang in der Wohnung des Freundes vor dessen Computer aufgehalten haben.

Die Ermittlungen stehen laut Arnold noch am Anfang, doch die Gerüchte im Ort nehmen den Charakter von Vorverurteilungen in beiden Richtungen an.

(NGZ)
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