Dormagen Vom Rat in den Chef-Sessel: Heryschek vor dem Sprung?

Dormagen · Dass sich um den zukünftigen Wirtschaftsförderer Michael Bison eine neue Mannschaft bildet, um die zum 1. Januar 2017 startende Wirtschaftsförderungs- und Stadtmarketing-Gesellschaft voranzubringen, war vorherzusehen. Jetzt ist die Leitung Stadtmarketing und Tourismus ab 1. Februar 2017 ausgeschrieben. Und schon wird in Dormagen heftig diskutiert.

Das liegt daran, dass mit dem ehemaligen CDU-Fraktionsvorsitzenden André Heryschek (31) nun ein bekannter politischer Akteur als aussichtsreicher Bewerber gehandelt wird. In CDU-Kreisen soll er seine generelle Bereitschaft dazu bereits vor Wochen erklärt haben. Offiziell bestätigt er das nicht, sondern weist auf das laufende Auswahlverfahren hin, das den besten Kandidaten hervorbringen soll. Diese Zurückhaltung ist klug, schließlich läuft die Bewerberfrist noch bis zum 9. Dezember. Die Zahl der eingegangenen Bewerbungen liegt zwischen einer und 20, wie SVGD-Geschäftsführer Uli Pfister auf Anfrage erklärt. Beim Lesen der Stellenbeschreibung, die auf der städtischen Homepage steht und seit dem 22. November online auch auf "Interamt", der Stellenbörse für den öffentlichen Dienst, zu lesen ist, fällt auf, dass Heryschek ein durchaus geeigneter Kandidat zu sein scheint - die Anforderungen decken sich mit seiner Vita, inklusive seines Master-Studien-Abschlusses in genau dem angeforderten Bereich.

Für Kai Weber, Heryscheks Nachfolger als CDU-Fraktionschef, ist eine Bewerbung immer eine "Privatsache", die er nicht kommentieren will. Das ist einerseits richtig, schließlich sollte niemand bei seiner Berufswahl benachteiligt werden. Andererseits wird ein Ratsherr, der sich auf eine solch gut dotierte Stelle im Bereich der städtischen Töchter bewirbt, natürlich besonders kritisch beäugt. Erst recht, wenn er, wie Heryschek, genau diese neue Wirtschaftsförderungsgesellschaft, bei der er sich jetzt bewerben könnte, schon seit Jahren vehement als wichtiges politisches Ziel gefordert hat.

(cw-)
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