Dormagen Vom "Mund der Wahrheit" zum Geopark

Dormagen · Ab ins Grüne - für Eltern von Minis eine Parole am Wochenende. Oft führt der Weg in den Tannenbusch zu Ziege, Wildschwein & Co. Allerdings lohnt es sich, den städtischen Wald auch außerhalb des Tierparks zu erkunden. Bei einem Streifzug lässt sich was Lernen, nette Ecken zum Schmunzeln gibt's dazu.

Ein Streifzug durch den Wald
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Ein Streifzug durch den Wald

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Foto: Klaus Schumilas kds

Als Startpunkt bietet sich der Geopark an. Dort gibt es Parkplätze, dort sind Jahrmillionen alte Gesteine mit so prosaischen Namen wie "Glimmerschiefer" oder "Sandrose" zu bestaunen. Die geologische Uhr im Eingangsbereich zeigt die wichtigsten Etappen der Erdgeschichte in einen Tag gepresst. Nach der Lehrstunde geht's weiter am Waldrand entlang. Der Geopark bleibt links liegen, dahinter erstrecken sich Obstwiesen. Beides sind übrigens Stationen des Naturerlebnispfades, den die Ortsgruppe Dormagen der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SWD) konzipiert hat. Zehn Infotafeln erläutern Themen wie Waldboden, Forstwirtschaft und Totholz, das einem Viertel aller Waldtiere als Lebensraum oder Nahrung dient. Schön anzuschauen sind sie überdies, die bizarren Wurzel- und Astgebilde, die an vielen Stellen längs des Weges liegen. Tipp: Darauf lassen sich mit Playmobil- oder Lego-Figuren tolle Szenerien aufbauen. Der bemooste Stamm wird zum fremden Planeten, die Wurzel zur Kraterlandschaft. Nun einfach weiter dem Waldweg folgen, der bald den asphaltierten "Holzweg" kreuzt, und sich dann weiter schlängelt bis zu einer Gabelung, an der linkerhand zwei Sonnenliegen aus Drahtgeflecht stehen. Wer mag, kann dort rasten oder aber gleich rechts abbiegen und sich dem kleinen Heiligenhäuschen nähern. Weiter geradeaus führt der Weg aus dem Wald hinaus auf eine Wiese, auf der sich Kirsch- an Apfelbaum reiht: Patenbäume, jeder mit Name und Geburtstag des Kindes bezeichnet, für das er gepflanzt wurde.

Vorbei an der Wiese geht es geradeaus, wobei sich ein Blick nach rechts auf die Ameisenhügel mit dem Gekrabbel der fleißigen Waldarbeiterinnen lohnt. Nun kreuzt man erneut den Holzweg (links auf der Lichtung lädt ein Pavillon zum Picknicken ein), geht oder radelt wieder waldeinwärts - gut ausgeschildert - zurück zum Geopark. Auf dem Weg zum Ausgangsort kommt rechts ein augenfälliger Baumstamm in den Blick. Es scheint, als hätten die Waldarbeiter hier mit der Kettensäge einen Thron erschaffen.

Mit drei Kilometern und - je nach Tempo und Pausen - einer guten Stunde auf dem Tacho, gilt es kurz vor dem Geopark, die letzte Prüfung zu meistern: Den mutigen Griff in den "Mund der Wahrheit", eine schaurig-schöne Holzskulptur.

(NGZ)
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