Dormagen Viel Luft nach oben bei Dormagen-Apps

Dormagen · Mehrere Smartphone-Apps haben die Stadt Dormagen zum Thema. Die Qualität und der Nutzwert sind jedoch sehr unterschiedlich. Unsere Redaktion hat sie getestet und hält nur eine für halbwegs akzeptabel.

 Die App "Cityguide" ist die einzige App, die mit vernünftigen lokalen Inhalten und einer soliden Optik punkten kann. Die Mitbewerber schneiden eher bescheiden ab.

Die App "Cityguide" ist die einzige App, die mit vernünftigen lokalen Inhalten und einer soliden Optik punkten kann. Die Mitbewerber schneiden eher bescheiden ab.

Foto: Zöller

Es gibt eine Universität in Dormagen - das behauptet jedenfalls die App "Universitiesintheworld" in ihrer Selbstdarstellung. Gibt man den Suchbegriff Dormagen im "Play Store" von Google ein, erhält man eine ganze Reihe von Treffern.

Neben kommerziellen Anbietern wie Immobilienmakler, Sonnenstudios und Kaufhäuser gibt es vor allem Android-Anwendungen aus der Welt des Sports. "Fan Power 09" informiert mit Spielberichten und Liveticker über den Handball in Dormagen. Der FC Straberg, der TuS Germania Hackenbroich und der SSV Delrath wenden sich mit eigenen Apps an ihre Mitglieder und andere Interessierte.

Die ganze Stadt wollen gleich drei Apps abbilden: Nachrichten aus Dormagen, CityInformation Dormagen und der Cityguide Dormagen. Unsere Redaktion hat die kostenlosen Anwendungen auf ein Android-Handy heruntergeladen und stichprobenartig getestet.

Dormagen: Viel Luft nach oben bei Dormagen-Apps
Foto: Schreenshot Zöller

Das Logo der App "Nachrichten aus Dormagen" ist die schwarz-rot-goldene Flagge der Bundesrepublik. Die Anwendung produziert keine eigenen journalistischen News, sondern verlinkt lediglich auf bereits erschienene Online-Artikel der NGZ-Lokalredaktion. Häufige Einblendungen von Werbung und Gewinnspielen erschweren das Lesen. Eine Suche ist nur in den jeweils 20 angezeigten Beiträgen möglich. Basisinformationen über die Geschichte, die Bevölkerung und die Sehenswürdigkeiten in der Stadt am Rhein fehlen vollständig.

Professioneller wirkt da die App "CityInformation Dormagen". Fotos in Kacheloptik illustrieren Themen wie Lokale News, Essen und Trinken, Entertainment oder Leben und Arbeiten. Dass Fortuna Düsseldorf einen eigenen Bereich hat, dürfte die Fans anderer Fußballvereine irritieren. Mit dem Nachtleben in Dormagen steht es laut der App nicht zum Besten: Es werden nur der Lindenhof in Horrem und das längst geschlossene "Limit" an der Kölner Straße 99 aufgeführt.

Auch andere zufällig ausgewählte Stichworte zeigen das Manko dieser App: Es gibt anscheinend keine selbst recherchierten Inhalte, die von Mitarbeitern vor Ort geschrieben worden sind. Manche Themen wie Bildung und Soziales fehlen komplett. Fast immer wird nur ein Stichwort mit einer bereits bestehenden Datenbank verknüpft. Im Bereich Arbeiten öffnet sich automatisch eine Jobsuche-App, bei Restaurants ein bekanntes Bewertungsportal. Die Serviceangebote der städtischen Verwaltung für ihre Bürger kommen überhaupt nicht vor.

Mit lokalen Informationen und Fotos punktet hingegen der Cityguide, die momentan beste Dormagen-App. Auf der Startseite sind 24 Quadrate mit Symbolen zu sehen. Verschiedene Farben gliedern die Angebote in sieben Bereiche. Blau sind Stadtinfo, Tourismus und ÖPNV. Die roten Quadrate lauten Energie & Wasser, Handwerk, Notdienste, Auto & Verkehr und Gesundheit. Die Hilfe für Flüchtlinge hat einen eigenen Button.

Entwickler der App ist die ehs-Verlags GmbH in Magdeburg. Positiv sind die Features "Around Me" und "Favoriten". Ersteres zeigt Einträge in der direkten Umgebung seines Standortes an. Und mit dem Drücken auf ein Herz-Symbol kann man in der App seine Lieblingsorte in Dormagen abspeichern. Leider funktionieren nach dem Relaunch der städtischen Homepage die Links zu den Dienstleistungen des Rathauses nicht mehr.

Überhaupt sollte man die Angaben von kostenlosen Android-Apps im Google-Play-Store kritisch überprüfen. So hat Dormagen nämlich doch keine eigene Hochschule und warum bei der Eingabe "Bürgermeister" in ein Suchfeld als Ergebnis u.a. ein Zahnarzt aufgeführt wird, bleibt ein Geheimnis der Programmierer.

(NGZ)
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