Dormagen Verkehrs-Gipfel soll Raser bremsen

Dormagen · Beim Bürgerforum in Gohr wurden viele Bitten um Verkehrsberuhigung abgelehnt. Bürgermeister Erik Lierenfeld schlug ein Treffen mit dem Landesbetrieb Straßenbau NRW vor, bei dem den Bürgern die Vorschriften erläutert werden.

Rasende Autos sind Unfall-Verursacher Nummer 1, wie die Polizei feststellt. Daher verwundert es nicht, dass immer wieder aus allen Dormagener Stadtteilen Bitten um Verkehrsberuhigung geäußert werden: Verringerung der Fahrtgeschwindigkeit auf Tempo 30, Drückampeln und Blumenkästen zur Verlangsamung des Straßenverkehrs sind nur einige Beispiele, die in der vorigen Woche beim vierten Bürgerforum der Stadtverwaltung in Gohr angesprochen wurden. Betreffen die Wünsche eine Landes- oder Bundesstraße wie die B 477, werden sie jedoch meist abgelehnt.

Beim Stadtteilgespräch in Gohr hat Bürgermeister Erik Lierenfeld nun vorgeschlagen, zum Themenkomplex Verkehrsberuhigungsmaßnahmen eine Veranstaltung in Dormagen mit "Straßen NRW" gemeinsam anzubieten, um die Vorschriften und Handlungsmöglichkeiten zu erläutern: "Diese Veranstaltung könnte dann immer wiederkehrende Fragen rund um besondere Straßen klären", erhofft sich der Bürgermeister weitere Erläuterungen für die Bürger in ganz Dormagen.

Der Landesbetrieb Straßenbau NRW ist laut ihrem Sprecher aus Mönchengladbach durchaus offen für dieses Ansinnen, allerdings bremst er Hoffnungen auf einvernehmliche Lösungen: "Jeder möchte bei sich vor der Tür eine verkehrsberuhigte Straße, allerdings dann auch nicht im Stau stehen, wenn er selbst unterwegs ist." Landes- und Bundesstraßen seien vor allem dazu da, den überörtlichen Verkehr abzuwickeln, daher sei "Tempo 30" dort eher nicht durchzusetzen, sieht der Straßen-NRW-Sprecher die jeweiligen Entscheidungen als Abwägungsprozess der örtlichen Straßenverkehrsbehörde.

Bereits im Vorfeld des Forums hatten viele Anwohner "Tempo 30" für die B477 gewünscht. Der Bürgermeister sagte den Gohrern seine Unterstützung bei einem Bürgerantrag an "Straßen NRW" zu und stellte selbst noch einmal in Aussicht, dass sich die Verwaltung des Themas noch einmal annehmen werde. "Wenn wir hier von zwei Seiten arbeiten, kann dies vielleicht doch etwas mehr Erfolg versprechen."

Zuvor hatte die Beigeordnete Tanja Gaspers auf die begrenzten Möglichkeiten der Stadt bei überörtlichen Straßen hingewiesen. Geprüft werden durch die Verwaltung die Möglichkeiten zur Verkehrsberuhigung im Ort und in den Ortseingangsbereichen. So hält der Bürgermeister eine Tempo-Überprüfung am südlichen Eingang für sinnvoll: "Da werde ich das Gespräch mit dem Rhein-Kreis suchen und über einen Starenkasten diskutieren", sagte er in Gohr.

Geprüft wird von der Stadt auch noch einmal die Sicherheit der Schulkinder entlang des Schulweges. Die früher schon einmal vorhandenen "Markierungen" mit kleinen Kinderfüßen sollen wieder aufgebracht werden.

(NGZ)
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