Verdächtige noch auf der Flucht Polizei verfolgt Einbrecher von Dormagen bis nach Köln

Dormagen · Fünf Täter sind in die Grundschule Burg in Dormagen eingebrochen. Dann flohen sie durch Hackenbroich, über die Autobahn 57 und dann nach Worringen vor der Polizei. Einen der Täter konnten die Beamten fassen. Nach den vier anderen, darunter eine Frau, wird gefahndet.

Ein aufmerksamer Anwohner hat die Polizei in der Nacht zu Freitag auf die Spur einer fünfköpfigen Einbrecherbande gebracht. Das Quintett lieferte sich daraufhin eine spektakuläre Verfolgungsjagd mit der Polizei. Die Beamten konnten einen der Flüchtigen festnehmen, nach den anderen vier, darunter eine Frau, wurde gestern noch gefahndet.

Vorausgegangen war nach Angaben der Polizei der Einbruch der Bande in die Grundschule Burg an der Salm-Reifferscheidt-Allee in Hackenbroich. Der Anwohner hatte verdächtige Geräusche gehört und die richtigen Rückschlüsse daraus gezogen. Gegen 1.15 Uhr alarmierte er die Polizei. Praktisch gleichzeitig seien mehrere Personen in einen weißen Van der Marke Mercedes gesprungen und geflüchtet, berichteten die Polizeibeamten gestern Nachmittag.

Doch die Fahnder waren den Einbrechern schnell auf den Fersen. Eine Streife habe den beschriebenen Wagen auf der Kreisstraße 18 entdeckt und sofort die Verfolgung aufgenommen, heißt es im Polizeibericht. Der Fahrer des Vans, der Siegener Kennzeichen trug, habe die Anhalteaufforderungen der Streife ignoriert und sei über die Kreisstraße davongerast; anschließend sei er auf die Autobahn 57 gewechselt und habe sich in Richtung Köln orientiert. Von da ging es weiter bis zur Anschlussstelle Köln-Worringen. Dort verließ der Van die Autobahn. Die Zahl der Verfolger war unterdessen schon gewachsen. "Zwischenzeitlich beteiligten sich weitere Streifenwagen, auch aus den Nachbarbehörden, an der Fahndung", teilte die Polizei mit.

Festgenommener leistet Widerstand

In Köln-Worringen, an der Einmündung Sankt-Tönnis-Straße/ Alte Neusser Landstraße, stoppte der Van. Aus dem Wagen sprangen nach Angaben der Beamten fünf Personen, darunter die genannte Frau, und rannten davon. Den Polizisten gelang es, einen der flüchtigen Insassen, einen 22-jährigen Siegener, in einem Gebüsch am Schleusenweg zu stellen. Dabei habe der junge Mann erheblichen Widerstand geleistet. Er habe um sich geschlagen und getreten, ein Polizist sei verletzt worden.

Ersten Ermittlungen zufolge waren die Tatverdächtigen durch eine eingeschlagene Scheibe in das Schulgebäude an der Salm-Reifferscheidt-Allee eingedrungen und hatten dort einen Klassenraum nach Beute durchsucht. Recherchen ergaben zudem, dass der Mercedes-Van in Siegen gestohlen worden war. Der 22-Jährige wurde vorläufig festgenommen. Er sollte gestern noch einem Haftrichter vorgeführt werden. Das hatte die Staatsanwaltschaft beantragt. Neben dem weißen Mercedes-Transporter stellten die Beamten ein Messer und Handschuhe sicher. Die Kripo sicherte Spuren, die noch ausgewertet werden.

Eine ähnlich nervenaufreibende Verfolgungsjagd hatte es in Dormagen vor knapp einem Jahr gegeben. Im November 2015 hatte ein 14-Jähriger - ebenfalls in Hackenbroich - einen Bus der Firma Hillmann gestohlen und war damit auf der Flucht vor der Polizei über zwei Autobahnen bis nach Frechen geprescht. Erst dort hatte der Jugendliche aufgegeben und angehalten.

(NGZ)
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