Dormagen Verein seit 40 Jahren im Einsatz für Soziales

Dormagen · Um den "Eisexpress" kümmert sich der Verein für Jugend- & Sozialarbeit ebenso wie um Menschen, denen es weniger gut geht.

 Jürgen Brockmeyer und Margret Steiner sind die treibenden Kräfte des Fördervereins. Sie sorgten dafür, dass die beliebte Grillhütte aufgestellt wurde.

Jürgen Brockmeyer und Margret Steiner sind die treibenden Kräfte des Fördervereins. Sie sorgten dafür, dass die beliebte Grillhütte aufgestellt wurde.

Foto: LBER

Um den "Eisexpress" kümmert sich der Verein für Jugend- & Sozialarbeit ebenso wie um Menschen, denen es weniger gut geht.

Am Samstag kommender Woche (13. August) will der Förderverein Jugend- & Sozialarbeit (FJS) Straberg zünftig feiern. Aus gutem Grund: Der Verein besteht seit 40 Jahren und die Vorstandsspitze mit Margret Steiner und Vize Yogy Brockmeyer lädt ab 17 Uhr zu Gesprächen, Grillköstlichkeiten und Lagerfeuerliedern auf die Grillanlage am Mühlenbuschweg ein. Der Verein nimmt inzwischen aufgrund seiner vielfältigen Tätigkeiten im Jugend- und Sozialbereich eine so wichtige Funktion ein, dass er aus Dormagen nicht wegzudenken ist.

Dass Steiner und Brockmeyer seit über 40 Jahren zusammenarbeiten, dies hatte sich 1973 bei ihrer ersten Begegnung nicht abgezeichnet. Denn der frisch gebackene Kripochef von Dormagen stieß auf der Suche nach einem jugendlichen Einbrecher, den er in der damaligen Straberger Jugenddisco vermutetet, auf KJG-Leiterin Maggy Steiner, die wenig begeistert vom Auftritt Brockmeyers war. "Aber wir haben schnell festgestellt, dass wir auf der gleichen Wellenlänge funkten, was die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen vor Ort betrifft", so Brockmeyer. Der Anfang war gemacht. Die Gründung des "Fördervereins Jugendarbeit" 1976 sollte ursprünglich nur dazu dienen, der unter Raumnot leidenden Straberger Dorfjugend mit dem leer stehenden Forsthaus ein neues Zuhause zu geben. Daraus wurde nach viel Zank letztlich nichts, aber der Förderverein als potenzieller Trägerverein des Forsthauses war längst gegründet. Hans Grüßenmeyer, Norbert Gerstner und Kalle Cloidt machten aus der Not eine Tugend und kümmerten sich fortan um Jugend- und Sozialprojekte. Der Förderverein steht vor allem für den Eisexpress und die Stadtranderholung. Der "Eisexpress" transportiert seit 1974 Jugendliche von Januar bis März zum Eislaufen nach Neuss. Die Stadtranderholung bietet seit 1983 zusammen mit der KJG Kindern in den Sommerferien Spiel und Spaß. Dass der FJS ein harter Gegner ist, zeigt der Konflikt mit der SVGD um den Rodelberg im Tannenbusch. 1500 Unterschriften wurden für den Erhalt gesammelt, eine Lösung gibt es noch nicht.

Die "Sozialarbeit" im Namen des Fördervereins nimmt einen großen Stellenwert ein. Sie ist das Steckenpferd des 72-Jährigen, der ein Herz für die Schwachen in der Gesellschaft hat, für die, denen Unrecht geschieht und die sich alleine nicht gut zur Wehr setzen können. "Insbesondere junge Menschen wenden sich an uns, die sich keinen Anwalt leisten können oder denen die gesetzliche Beratungshilfe nicht gewährt wird." Da kommt es auch zu so kuriosen Umständen, in denen Brockmeyer gegen ehemalige Kollegen klagt (und gewinnt), weil diese einem vom Verein betreuten Mann zu Unrecht eine DNA-Probe entnommen hatten. Auch mit einer Sozialklage gegen die Stadt hatte der Verein Erfolg, die eine massive Gebührenerhöhung zurücknehmen musste, nachdem ein Obdachloser drei Mal so viel für seine Schlafstelle zahlen sollte. "Als Ex-Polizist ist der Umgang mit schwierigen Leuten eine Sache des Vertrauens, das ich nicht missbrauchen darf."

(schum)
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