Kunst liegt ihnen im Blut Vater und Sohn stellen im Kulturhaus aus

Dormagen · Premiere - für Hans Gerd und Markus Rottländer ist es die erste gemeinsame Ausstellung. Zu sehen sind Fotografien und Acrylbilder.

 Der eine malt, der andere fotografiert - und nun stellen Hans Gerd (l.) und Markus Rottländer, Vater und Sohn, einen Teil ihrer Werke in der Glasgalerie des Kulturhauses aus. Noch bis zum 10. August sind die Bilder zu sehen.

Der eine malt, der andere fotografiert - und nun stellen Hans Gerd (l.) und Markus Rottländer, Vater und Sohn, einen Teil ihrer Werke in der Glasgalerie des Kulturhauses aus. Noch bis zum 10. August sind die Bilder zu sehen.

Foto: ati

Ihre Kunst könnte unterschiedlicher nicht sein, doch eines haben die zwei Nievenheimer Künstler gemeinsam: Sowohl Vater Hans Gerd (70) als auch Sohn Markus Rottländer (44) arbeiten abstrakt. Mithilfe verschiedener Techniken lassen sie interessante Bilder entstehen, auf denen die Betrachter immer neue Entdeckungen machen können. Dabei hat sich Hans Gerd auf eine besondere Art der Malerei, die Spachteltechnik, und Markus Rottländer auf die analoge Fotografie spezialisiert.

Es gab schon immer Phasen, in denen Hans Gerd gemalt hat. Seit 2005, mit dem Eintritt in die Künstlergruppe "Octopuss" der Galerie-Werkstatt Bayer Dormagen, experimentiert er mit verschiedenen Materialien, insbesondere mit Spachtelmassen, Acrylfarben und Sand.

"Nur Farben auf eine Leinwand aufzutragen, besitzt für mich zu wenig Struktur. Dafür braucht man schon Spachtelmasse", sagt Hans Gerd Rottländer. Bei dieser Maltechnik wird eine Grundierung mit Sand gemischt und auf eine Leinwand aufgetragen.

Auf diese Spachtelmasse können dann unterschiedliche Farbschichten gekippt werden. "Ich bin jedes Mal erstaunt, was dabei rauskommt, da die Farbe oft im Untergrund versackt", erklärt er. Zuhause hat er einen eigenen Kellerraum, in dem er sich ungestört seiner Leidenschaft widmen kann.

Sohn Markus Rottländer entdeckte hingegen schon in der frühen Kindheit seine Leidenschaft zur Fotografie. Mit fünf Jahre schenkte ihm sein Großvater eine alte Kamera, mit der die ersten farbigen Fotos entstanden. Seit 15 Jahren produziert er ausschließlich SchwarzWeiß-Fotos mit analogen Kameras. Dabei bedient er sich alternativer Printverfahren, um Strukturen besonders zu betonen.

Mehrere Stunden dauert es, die schwarz-weißen Bilder in der Dunkelkammer zu entwickeln. Im Keller des Elternhauses hat sich Markus Rottländer ein eigenes Fotolabor eingerichtet, in dem er seine Fotos entwickelt. "Ich finde schwarz-weiß Fotos viel ausdrucksstärker als farbige", erzählt er.

Seine Motive findet er überwiegend auf Reisen im Norden, unter anderem auf Grönland oder Island. "Dort herrschen faszinierende Lichtverhältnisse. Diese Farben sind in dieser Intensität nicht im Süden aufzufinden", so Markus Rottländer.

Schon lange hatten Vater und Sohn die Absicht, einmal gemeinsam ihre Kunstwerke auszustellen. "Wir haben uns zusammen beworben und sind froh, dass wir ausgewählt wurden", sagt Vater Hans Gerd. Der stellvertretende Bürgermeister Hans Sturm eröffnete die Ausstellung, zu der rund 120 Besucher erschienen waren.

"Noch nie haben Vater und Sohn zusammen ausgestellt, es ist eine Premiere", erzählt Olaf Moll, Leiter des Kulturbüros. Sogar bekannte Gesichter aus England und der Schweiz waren nach Dormagen gekommen. Mit diesen war Markus Rottländer gemeinsam auf Reisen gewesen. "Nuancen und Strukturen" habenVater und Sohn ihre Ausstellung genannt. Einen Titel zu finden, sei gar nicht so leicht gewesen, sagen sie.

(NGZ)
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