Dormagen Unternehmer investiert in Ladenzentrum

Dormagen · Hackenbroich "glänzt" dort mit leerstehenden Läden und Wohnungen, hässlichen Fassaden. Jetzt werden drei Millionen Euro investiert.

Im Ortsteil Hackenbroich tut sich was: Das Ladenzentrum in der Ortsmitte hat einen neuen Besitzer und dieses Mal ist es einer, der auch gleich loslegt und seit März erst einmal 40 Tonnen Müll entsorgt hat. Mit knapp 400 Meter Zaun ist das gesamte Grundstück, das sechs Wohnblocks umfasst, zurzeit eingefasst. "Wir wollen nicht, dass uns Leute wieder neuen Müll irgendwohin kippen", sagt Murat Beyazyüz von der Peker GmbH, die das Areal vor drei Monaten gekauft hat.

Über diesen Betrag will Beyayüz nichts sagen, wohl aber über den, der dort in den kommenden Monaten an der Moselstraße investiert wird: Er schätzt ungefähr drei Millionen Euro. Damit werden die Fassaden der Häuser gestrichen und die augenblicklich 50 leerstehenden (45 sind vermietet) Wohnungen von 75 bis 113 Quadratmetern komplett saniert. "Alle Fenster werden erneuert, die Böden, die Bäder", zählt der Projektleiter auf. Die vermieteten Wohnungen, so ist es geplant, sind an der Reihe, wenn Mieter wegziehen. Im Oktober sollen die Arbeiten fertig sein. Vermietet werden sie dann zu einem Preis von 6,20 Euro pro Quadratmeter. Beyayüz macht sich keine Sorgen über Nachfragen. Schwieriger, sagt er, werde es mit den leeren Ladenlokalen, die das Quartier nicht gerade zu einem beliebten Treffpunkt machen.

Zehn sind es insgesamt, fünf davon leer. Apotheke, Blumenhandel, Friseurgeschäft und ein Kiosk werden wohl bleiben, dem Pächter der Gaststätte wurde bereits gekündigt. "Wir wollen hier keine Kneipe und keine Sportbar", sagt Murat Beyazyüz. Für die größte leerstehende Fläche von 850 Quadratmetern schwebt ihm eine Drogeriekette oder ein Lebensmittelmarkt (dort war einmal Edeka) vor. Kontakt hat er bereits zu den Ketten Norma, DM, Rossmann und Lidl aufgenommen. Es kamen nur Absagen. "Wer uns ein vernünftiges Konzept zeigt, dem kommen wir auch mit der Miete entgegen", verspricht Beyazyüz und nennt symbolische Preise:einen Euro im ersten, zwei im zweiten und sechs im dritten Jahr. "Danach sehen wir weiter", sagt er. Das gesamte Projekt nennt der Geschäftsmann durchaus eine "Herausforderung", aber "darauf sind wir spezialisiert." In Düren kümmere er sich um ein ähnliches Projekt. "Wir bewegen hier einen ganzen Ortsteil", ist er überzeugt.

Der Vorbesitzer, ein Unternehmer aus Hilden, der das Ladenzentrum, wie Beyazyüz weiß, aus einer Zwangsversteigerung heraus erworben hatte, habe dort gar nichts gemacht. "Wir haben hart verhandelt, sind uns schließlich einig geworden. Erst im März haben wir den Kaufvertrag unterschrieben", erzählt er. Wer auch froh ist, dass sich in "seinem" Ortsteil im Ladenzentrum endlich etwas bewegt, ist der erste stellvertretende Bürgermeister Hans Sturm. "Drauf haben wir lange gewartet", sagt er.

Nicht ganz so erfolgreich war die Peker GmbH übrigens in Grevenbroich. Dort wollte sie das alte Finanzamt des Bau- und Liegenschaftsbetriebes NRW kaufen. In das Gebäude sollen jedoch bald Flüchtlinge einziehen.

(NGZ)
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