Auf dem Weg nach Salzburg Trecker-Pioniere treffen viele nette Helfer

Dormagen · Sonnenverbrannt, heiser und mit vielen netten Begegnungen im Gepäck haben die Trecker-Tourer Werner Berndt und Bernd Killen die erste Hälfte ihrer Tour Dormagen-Salzburg geschafft.

 München-Salzburg steht auf dem Autobahnschild, das Werner Berndt und Andreas Killen in Traunstein passierten.

München-Salzburg steht auf dem Autobahnschild, das Werner Berndt und Andreas Killen in Traunstein passierten.

Foto: Guido Schenk

Nur noch rund 100 Kilometer, also eine Tagestour liegen vor den beiden, als NGZ-Reporterin Franziska Gräfe, derzeit Urlauberin am Chiemsee, sie am Dienstag in Traunstein trifft.

Berndt und Killen sind gut gelaunt, aber sie wirken auch etwas platt von der einigermaßen unkomfortablen Reise, die einem Projekt mit festem Fahrplan gleichkommt. "Bis zu 140 Kilometer sind wir am Tag gefahren", erzählt Berndt. Und das bei einem Schnitt von 15 km/h. "Steyr", der kleine grüne Traktor, hält tapfer und ohne Reparaturbedarf durch. Als auf Höhe Siegburg eine neue Batterie vonnöten war, machte das Trecker-Duo im Baumarkt die erste von vielen "durchweg positiven Erfahrungen", berichtet Berndt: "Wir konnten es erst nicht glauben, aber der Leiter des Marktes hat uns die Batterie geschenkt gegen das Versprechen, dass wir ihm aus Salzburg eine Postkarte schreiben." In Frankfurt zeigte die Polizei dem grün-weißen Gespann den Weg durchs Wirrwarr aus Baustellen und Streckensperrungen. "Wir wussten echt nicht weiter und sind dann auf die Wache gegangen, um nach dem Weg zu fragen", so Killen. Die im Vorfeld ausgeklügelte Streckenplanung ging wegen etlicher Sperrungen und Umleitungen nicht auf.

Weil das ungewöhnliche Gespann überall die Blicke auf sich zog, fand sich aber stets Hilfe. Mal war es ein Radler, der die Dormagener aus dem Feld wieder auf die Straße lotste, in Aschaffenburg heftete sich ein Autofahrer vor den Trecker und wies den Weg durch die Stadt. Ein freundliches Land, findet Berndt, "wir mussten so viel winken, dass uns manchmal der Arm weh tat." Stets saß er am Lenkrad, Bernd Killen auf dem Sozius hintendran. Wo man so dicht aufeinander hockt, bleiben Reibereien nicht aus, aber auch dafür wurde ein Mittel gefunden. "Schwamm's obi", zu hochdeutsch "Spül es runter", heißt es, wenn die Freunde sich abends beim Weizenbier zuprosten. Mit diesem Rezept sollte doch auch die Heimfahrt gelingen.

(-fg)
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