Dormagen Traditionszimmerei Hüsgen feiert ihr 150-jähriges Bestehen

Dormagen · "Qualität und Ehrlichkeit sind das A und O", nennt Dieter Hüsgen (60) das Erfolgsrezept seiner Zimmerei, die in diesem Monat ihr 150-jähriges Bestehen feiert. Schon seit 1866 wird an der Dormagener Straße 18 in Hackenbroich die Liebe zum Holz und das Geschick im Umgang mit dem Material vererbt. Seit dem 1. Januar führt in bereits sechster Generation Christoph Hüsgen (35) gemeinsam mit seinem Vater die Geschäfte.

Die Zimmerei ist einer der ältesten Handwerksbetriebe in der Stadt. Sie hat überdauert, weil die Hüsgens stets mit der Zeit gehen. Firmengründer Christian Hüsgen fertigte im 19. Jahrhundert als Stellmacher Wagenräder aus Holz. "Aber nach dem Zweiten Weltkrieg brauchte niemand mehr Holzräder, denn es gab jetzt Gummiräder. Deshalb musste eine neue Geschäftsidee her", erzählt Seniorchef Dieter Hüsgen mit Blick auf die Historie. Sein Großvater Christian war es, der in der Nachkriegszeit aus der unrentabel gewordenen Stellmacherei einen florierenden Zimmereibetrieb machte. Fortan baute man Dachstühle.

Dabei blieb es aber nicht. Nach zwei Herzinfarkten musste Dieter Hüsgen im Jahr 1996 erneut umdenken. Auf Dächer klettert er seither nicht mehr, stattdessen baut er Blockhäuser und Terrassen nach Maß. "Unser allererster Auftrag war ein Hühnerstall", erinnert er sich lachend. Doch die Idee schlug ein: Wer heute ein Gartenhaus nach Maß bestellt, muss circa drei Monate auf die Lieferung warten, so groß ist die Nachfrage.

Bungalowähnliche Häuser mit Flachdach in lindgrün, weiß oder azurblau, Chalets im Miniaturformat, ziegelrote Schwedenhäuser und komplett verglaste Gartenpavillons werden von Hackenbroich aus bis ins Ruhrgebiet, nach Bayern oder ins benachbarte Ausland geliefert. Auch Carports, Zäune und Terrassenböden aus Holz und WPC, ein Holz-Kunststoff-Gemisch, füllen die Auftragsbücher des Betriebes, dessen Zukunft fest in der Hand der Familiendynastie liegt. Denn mit Christoph Hüsgens Kindern Lennard, Steffen und Mara wächst schon die nächste Generation heran, die das Traditionsunternehmen in die Zukunft führen kann. Bestimmt werden auch dann wieder innovative Ideen und Flexibilität wichtige Trümpfe für den Betrieb sein.

(NGZ)
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