Dormagen "Tempo 30"-Zonen sind bald leichter machbar

Dormagen · Bisher konnten Wünsche - zum Beispiel aus Gohr, Straberg, Delhoven - nach Geschwindigkeits-Reduzierungen nicht umgesetzt werden.

Reduzierung der Geschwindigkeit des Straßenverkehrs vor Schulen, Kindergärten und auch auf Durchgangsstraßen - diese Wünsche aus der Bevölkerung, zum Beispiel in Gohr, Delhoven und Straberg, werden immer wieder geäußert. Bei den Stadtteilgesprächen mit dem Bürgermeister gab es auch in Rheinfeld Befürworter einer weiteren Verkehrsberuhigung. Bisher konnte zumindest auf Landes- und Bundesstraßen diesem Wunsch nicht entsprochen werden, da der überörtliche Verkehrsfluss gewahrt bleiben sollte und konkret nachgewiesen werden musste, dass es sich um eine besonders gefährliche Stelle handelt. Nun gibt es Bestrebungen, diese Hindernisse abzubauen.

Der NRW-Verkehrsminister Michael Groschek hatte die Absicht des Bundes, bürokratische Hürden für Tempo-30-Zonen abzubauen, begrüßt: "Die Länderverkehrsminister haben im vergangenen Oktober gefordert, die Einrichtung von Tempo-30-Zonen zu erleichtern." Jetzt wolle Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt dieses umsetzen, so dass die Länder diese Tempo-30-Zonen anordnen könnten. "Vor Schulen, Kitas oder Altenheimen müssen innerorts auch auf Bundes- und Landesstraßen Tretroller und Rollatoren Vorrang haben", betonte Groschek. "Die Kommunen können künftig im konkreten Einzelfall entscheiden, ob Tempo 30 gelten soll. Wir wollen nicht warten, bis eine sogenannte Unfallhäufungsstelle entsteht."

Kommt dann bald "Tempo 30" in ganz Dormagen? Stadt-Pressesprecher Harald Schlimgen sieht diese Bestrebungen noch nicht umgesetzt: "Wir werden die weitere Entwicklung beobachten und bei Änderungen dann genau prüfen, ob eine gewünschte Tempo-30-Zone verwirklicht werden kann." Dabei würden selbstverständlich die Bürger nicht nur informiert, sondern auch mit einbezogen. Es gelte, eine Abwägung aller Interessen zu treffen.

Beim Bürgerforum in Gohr, bei dem sich Ende Juni 2015 viele Anwohner für eine Geschwindigkeitsreduzierung auf der B 477 ausgesprochen hatten, hatte Bürgermeister Erik Lierenfeld einen stadtweiten "Verkehrs-Gipfel" angeregt, bei dem "Straßen NRW" den Bürgern erläutert, welche Voraussetzungen es für "Tempo 30" auf Landes- oder Bundesstraßen gibt. Noch gibt es dazu keinen Termin. Der Landesbetrieb hatte sich offen für den Infoabend gezeigt, aber Hoffnungen gebremst: "Jeder möchte bei sich vor der Tür eine verkehrsberuhigte Straße, allerdings dann auch nicht im Stau stehen, wenn er selbst unterwegs ist", sagte ein Sprecher aus Mönchengladbach.

Auch die Delhovener forderten beim Bürgerforum vor genau einem Jahr verringerte Verkehrsströme auf der Klosterstraße (L 280) und Hauptstraße (K 36). Da die Zuständigkeiten bei Straßen NRW beziehungsweise dem Rhein-Kreis Neuss lägen, könne die Stadt aber nicht unmittelbar tätig werden, hieß es damals. Bisher reichen die Zahlen der Autos bei weitem nicht für eine Umgehungsstraße aus. In Straberg hatten Anwohner der Horremer sowie der Norbert- und Winand-Kayser-Straße den hohen Lkw-Verkehr bemängelt und Tempo-Reduzierungen gewünscht.

(NGZ)
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