Dormagen Suchtambulanz ist jetzt im Haus der Familie

Dormagen · Andrea Groß-Reuter ist glücklich. Die Sozialarbeiterin und Suchttherapeutin bei den Caritas Sozialdiensten Rhein-Kreis Neuss hat ihren Arbeitsplatz nun endlich da, wo auch die anderen Beratungsangebote des Verbandes untergebracht sind, nämlich im Haus der Familie, Unter den Hecken 44.

Sie und ihr Kollege Andreas Sadlowski sitzen im zweiten Stock, von montags bis mittwochs bieten sie Beratungen und ambulante Rehabilitation an. Abhängigkeit von Alkohol und Medikamenten - das seien die Süchte, mit denen die beiden Fachleute am häufigsten konfrontiert werden. "Hinzu kommt allerdings immer öfter ein Mischkonsum", so die Therapeutin. Heißt: Neben Alkohol konsumieren die Betroffenen auch noch Cannabis oder Amphetamine. Das komme vor allem bei den jüngeren Klienten vor. Ansonsten können Süchte unterschiedlicher Art in allen Lebensphasen auftauchen. "Junge Menschen stehen oft in der Schule unter Leistungsdruck, ältere im Beruf. Und noch Ältere können einer Sucht verfallen, weil sie zum Beispiel einsam sind", nennt Andrea Groß-Reuter einige Beispiele. Behandelt werden ebenso Spielsucht und Essstörungen.

Auch die "Kids-Gruppe", dabei handelt es sich um Kinder von Suchtkranken, trifft sich an neuem Ort in gewohnter Weise einmal in der Woche. Eng sei die Zusammenarbeit mit den Schulen vor Ort. "Wir behandeln ja nicht nur solche, die bereits süchtig sind, sondern versuchen natürlich auch präventiv zu wirken, also schon einzuschreiten, bevor es überhaupt zu einer Sucht kommt", sagt Groß-Reuter. Flüchtlingsberatung, Familienpflege, die Schwangerschaftsberatungsstelle Esperanza, die Familienhilfe, das Netzwerk 55plus - alles ist jetzt in einem Haus zu finden. Termine für die Fachambulanz können in Dormagen unter 02133 2500333 oder in Neuss über die Hauptstelle unter 02131 889170 vereinbart werden.

(NGZ)
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