Dormagen Streit um neues Stadtmarketing

Dormagen · Verwaltung prüft jetzt alternative Organisationsformen, auch die einer GmbH.

 Tourismusförderung (hier: Zons) gehört zum Stadtmarketing.

Tourismusförderung (hier: Zons) gehört zum Stadtmarketing.

Foto: ati

Über die Notwendigkeit, die Wirtschaftsförderung und das Stadtmarketing neu zu organisieren und zu verbessern besteht bei den Kommunalpolitikern aller Ratsfraktionen Einigkeit. Doch auf dem Weg dorthin lieferten sie sich eine heftige Kontroverse. Im Kern geht es darum, ob der Bereich der städtischen Öffentlichkeitsarbeit alleine in der Kernverwaltung verbleibt oder einer neuen Organisationsstruktur mit angegliedert wird. Bürgermeister Erik Lierenfeld bevorzugt die letztere Variante und schlug in der letzten Ratssitzung vor, diese Option mit überprüfen zu wollen. Ergebnisoffen alle Möglichkeiten prüfen wollten auch die SPD und Grüne. Dagegen wandten sich vornehmlich CDU, Zentrum und FDP. Sie setzten in einer Abstimmung zusammen mit AfD und Ein Herz für Dormagen durch, dass dieser Fachbereich kein Bestandteil des Prüfauftrags ist. Für Aufregung auf Seiten der SPD sorgte die breite Ablehnung ihres Antrags auf Beratungsbedarf.

Die Neuorganisation wird aus folgendem Grund als notwendig angesehen: Die Arbeitsbereiche der städtischen Wirtschaftsförderung, der Öffentlichkeitsarbeit und der SVGD haben im Bereich des Stadtmarketings zahlreiche Schnittstellen. Sie sollen zusammengefasst werden, um größere Synergieeffekte zu erzielen. Dazu gehören dann auch Tourismusförderung und City-Marketing. Die CDU hatte in ihrem Antrag eine neue Struktur gefordert, "Damit Maßnahmen nicht mehr unkoordiniert nebeneinander herlaufen", so Fraktionsvorsitzender andré Heryschek. "Wir müssen schlagkräftiger und effektiver werden."

Aus Sicht von Hans-Joachim Woitzik ist eine privatrechtliche Struktur richtig, "mit einem Geschäftsführer, der Verständnis für Wirtschaft hat und auch Klinken putzen geht". Eine neue Wirtschaftsförderung dürfe nicht (mehr) von Beamten geführt werden. Bürgermeister Lierenfeld erklärte in einem längeren Statement die Schwierigkeiten, die bei Käufen von privaten Grundstücken oder beim Verkauf an Investoren auftreten können. Und: "Pachteinnahmen sind sichere Einnahmen. Bei der Gewerbesteuer fließen von einem Euro nur zehn bis 15 Cent in den Stadtsäckel."

(schum)
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