Dormagen Stelenpfad nach Zonser Vorbild bald in Polen

Dormagen · Die Kultur- und Heimatfreunde Zons haben ihren Freundschaftspfad in Mikolow vorgestellt. Im Juni 2016 soll er dort zu sehen sein.

Dormagen: Stelenpfad nach Zonser Vorbild bald in Polen
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Auf 250 Metern ist der Zonser Wallgraben seit 2011 mit zwölf Tafeln der Kultur- und Heimatfreunde der Stadt Zons bestückt, auf denen Texte deutscher und internationaler Autoren und Persönlichkeiten zum Verweilen und Nachdenken anregen sollen. Nun wird der Kultur- und Stelenpfad nach Polen "exportiert". Bei einem Besuch im polnischen Partnerkreis Mikolow des Rhein-Kreises Neuss stellten Projektleiter Rolf Gleich und das langjährige Vorstandsmitglied Karl Kress die Idee und die Ausführung des Stelenpfades vor: "Am 19. Juni 2016 werden die zwölf Metallstelen im Schlesischen Botanischen Garten in Mikolow aufgestellt", gab Kress das gute Ergebnis nun wieder. Beide Partnerschaftskomitees hätten die Aufstellung des Pfades begrüßt - die Stelen mit den zwölf zweisprachigen Friedenszitaten werden dann auf dem Gelände einer ehemaligen sowjetischen Raketenstation stehen.

Die deutsch-polnischen Texte, die von der Arbeitsgruppe der Kultur- und Heimatfreunde ausgewählt wurden, stehen unter dem Motto "1945 bis 2015 - 70 Jahre auf dem Weg zur Deutsch-Polnischen Partnerschaft" - von Papst Johannes Paul II. über Willy Brandt bis Karl Jaspers. Für die Zonser Stelen hatten die beiden Landräte Hans-Jürgen Petrausche und Henryk Jaroszek die Schirmherrschaft übernommen und die Stelen gemeinsam eröffnet. Die Texte sollen zeigen, "dass nach leidvollen Erfahrungen und einem jahrhundertlangem Gegeneinander über Aussöhnung und Partnerschaft eine Freundschaft zwischen den Ländern aber insbesondere vor Ort zwischen den Menschen entstanden ist", erklärte Karl Kress: "Unseren Verein freut es, dass wir über dieses Projekt mit einem kleinen Baustein Gegenwart und Zukunft gestalten können." Zukunft brauche auch Erinnerung, dazu trage das zweisprachige Stelenprojekt bei.

Dormagen: Stelenpfad nach Zonser Vorbild bald in Polen
Foto: "Tinter, Anja (ati)"

Diese Freundschaft betonte auch der polnische Landrat Henryk Jaroszek: "Die Idee, Gedanken und Reden von prominenten Deutschen und Polen öffentlich zu zeigen, ist ein einzigartiges Beispiel für ein binationales Projekt für uns Polen aus Mikolow und ein weiterer Beweis, dass wir nicht nur Nachbarn sind, sondern Partner, die die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Polen und Deutschen stärken." Der Pfad werde helfen, die Vergangenheit zu verstehen. Darüber hinaus habe die projektorientierte Zusammenarbeit bereits ein verbindendes Band der Freundschaft zwischen den Partnern gewebt.

Bei der Präsentation in Polen haben die Zonser auf den Wettbewerb "Richeza-Preises 2016" für herausragende Verdienste um die deutsch-polnische Verständigung hingewiesen. Karl Kress hat nun in Abstimmung mit dem Stelenteam das Projekt bei der Staatskanzlei NRW zu diesem Wettbewerb angemeldet.

(NGZ)
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