Dormagen Stadt verzichtet auf "Jugendnacht"

Dormagen · 77 NRW-Kommunen machen bei Nacht der Jugendkultur mit - Dormagen nicht. Wieso nicht?

 Breakdance, wie hier bei einer Nachtfrequenz-Veranstaltung 2016, ist sicher nicht für jeden geeignet.

Breakdance, wie hier bei einer Nachtfrequenz-Veranstaltung 2016, ist sicher nicht für jeden geeignet.

Foto: Betty Schiel

Es sind mehr als 160 kulturelle Angebote, die bei dem Projekt "nachtfrequenz 17 - Nacht der Jugendkultur" vom 29. auf den 30. September in 77 nordrhein-westfälischen Städten angeboten werden. "So viel wie nie ", sagt Christina Exner, Bildungsreferentin bei der Landesvereinigung Kulturelle Jugendarbeit (LKJ), die die Nacht veranstaltet. "Wir haben fast 400 Kommunen angeschrieben", sagt Exner, und gefragt, ob sie sich mit einer Veranstaltung beteiligen wollen.

Dormagen ist nicht dabei. "Die Anfrage hat uns erst im Juni erreicht", sagt Kulturdezernentin Tanja Gaspers. Es gehe dabei um Projekte von Jugendlichen für Jugendliche. Da habe man nichts im Sortiment, sagt sie. "Klar, eine gute Veranstaltung", sagt Klaus Güdelhöfer vom Kinder- und Jugendbüro der Stadt. Doch die Einladung, sich zu beteiligen, sei definitiv zu spät gekommen. "Dafür brauchen wir Strukturen, die wir erst einmal schaffen müssen", erklärt er.

Zwei Angebote, zum Beispiel eins mit den Graffiti-Sprayern, hatte er schon kurz im Blick, doch die Planungen des Kinder- und Jugendbüros für die Umweltscout-Reihe und die Stadtranderholungen hätten dafür keine Zeit gelassen. Es sei zu knapp gewesen. "Das können wir uns aber für das nächste Jahr mal merken", sagt Güdelhöfer. Andreas Stefen, Leiter des Jugendzentrums "Die Rübe" in Horrem kennt die Veranstaltung nicht. "Allerdings", betont er, "wir bieten den Jugendlichen ab 16 Jahren einmal im Monat eine 'Lange Nacht' mit Lagerfeuer, Stockbrot backen und Gitarrenmusik an." Die werde immer sehr gut angenommen.

130.000 Euro Fördergelder hatte die LKJ für die "nachtfrequenz 2017" zu vergeben. "Die Städte stelllen vor, was sie anbieten wollen und füllen einen Förderantrag aus", erklärt Christina Exner. Eine Jury, bestehend aus Jugendlichen und in der Kulturarbeit Tätigen, entscheidet dann, wer wie viel Unterstützung erhält. "Maximal 5000 Euro gibt es für ein Projekt", sagt Exner.

(NGZ)
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