Dormagen Stadt und Land erhöhen OGS-Zuschüsse

Dormagen · Aktuell besuchen 1353 Grundschüler den Offenen Ganztag. Im neuen Schuljahr werden es nach jetzigem Stand 1446 sein. Daher sollen vier weitere Gruppen eingerichtet werden. Darüber entscheidet heute der Schulausschuss.

Die Aufgaben in den Offenen Ganztagsschulen (OGS) würden mit viel Herzblut ausgeführt. Das meint Hubert Vitt aus Überzeugung. Und: "Für das, was unsere Mitarbeiter hier leisten, können wir sie adäquat gar nicht bezahlen", fügt der Vorsitzende der "Salvatoris", Trägerverein des OGS an der Salvatorschule, hinzu. Ein kleiner Trost: Ab kommenden Schuljahr werden die Zuschüsse, die von Stadt und Land pro Gruppe gezahlt werden, erhöht, wie Stadtsprecher Swen Möser mitteilt. Sind es aktuell 24.125 Euro (Land) und 19.425 Euro (Stadt), werden es ab Sommer 24.500 (Land) und 20.700 Euro (Stadt) sein. 25 Kräfte unter OGS-Leiterin Maria Lukac kümmern sich zurzeit um die 140 Kinder in Nievenheim, die die Betreuung vor und nach dem Unterricht in Anspruch nehmen. "Solch eine OGS zu verwalten, ist wie ein kleines Unternehmen zu führen", meint Vitt.

14 Offene Ganztagssschulen gibt es in Dormagen - mit aktuell 55 Gruppen. Ab Sommer sollen es dann 59 sein. Darüber sprechen heute die Mitglieder des Schulausschusses. Eingerichtet werden die neuen Gruppen in der Regenbogenschule in Rheinfeld, der Erich-Kästner in Stadtmitte sowie je eine in der Friedens- und der Salvatorschule in Nievenheim. Die Mehraufwendungen, heißt es weiter in der Vorlage zum Ausschuss, für den Eigenanteil der Stadt an den Betriebskosten könnten durch Elternbeiträge sowie die zusätzlich zu erwartenden Landesmittel und durch die sich abzeichnende höhere Auslastung der Gruppen (bis zu 25 Kinder pro Gruppe) "wahrscheinlich" aufgefangen werden. Das hoffen auch Helmut Vitt und Alexandra Schmitz, Leiterin der OGS an der Straberger Grundschule "Am Kronenpützchen", wo aktuell 54 Kinder in zwei Gruppen betreut werden.

Die Erhöhung der Zuschüsse gibt den OGS-Trägern (u.a. TSV Bayer Dormagen, Internationaler Bund, Katholisches Jugendwerk, Elternvereine) ein wichtiges Signal. Denn: "Die Arbeit geht über die reine Betreuung weit hinaus", so Vitt. "Wir haben ganz klar einen Bildungsauftrag. Die Kinder werden individuell gefördert, zum Teil erfolgt die Hausaufgabenbetreuung im Verhältnis 1:1", sagt Maria Lukac. Um zusätzliche Angebote im Bereich Sport, Theater (o.ä.) machen zu können, würden unter anderem Tombolas oder Sponsorenläufe veranstaltet.

Als neue Herausforderung in ihrer Arbeit sehen die OGS-Kräfte die Inklusions- und Flüchtlingskinder. "Unsere Arbeit wird immer differenzierter", sagt Alexandra Schmitz. Über die eventuell notwendigen baulichen Veränderungen und die dadurch entstehenden Kosten an der Regenbogen- wie auch der Salvatorschule kann die Verwaltung noch keine Angaben machen, da laut Vorlage "zurzeit geprüft wird, wo die zusätzlichen Gruppen untergebracht werden können". An der Erich-Kästner- und Friedensschule sind keine baulichen Veränderungen nötig, da diese Offenen Ganztagsschulen bereits in den Vorjahren für sechs Gruppen ausgelegt wurden. Der Antrag für die neuen Gruppen muss der Bezirksregierung bis zum 31. März vorgelegt werden.

(NGZ)
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