Dormagen Stadt prognostiziert Bedarf für weitere Asylheime

Dormagen · Die Entscheidung für neue Flüchtlingsunterkünfte über die fünf bereits beschlossenen Standorte hinaus wurde im Hauptausschuss bis zur Stadtratssitzung am 19. April vertagt. Dann geht es darum, ob und wie viele Standorte ab Mitte des Jahres verwirklicht werden müssen. "Da warten wir die Entwicklung der nächsten Wochen ab", erklärte Bürgermeister Erik Lierenfeld. Einstimmig beschloss der Hauptausschuss auf Vorschlag von CDU-Fraktionschef André Heryschek, dass im Rat über feste und temporäre Bauweise der Unterkünfte und über mehr Personal für die Stadtplanung, um Bebauungspläne voranzutreiben, diskutiert wird - und im Eigenbetriebsausschuss über die Folgenutzung der Holzrahmenbauten.

Der Bürgermeister stellte die neue Prognose der Stadt vor, die den momentanen Zuweisungs-Stopp für Dormagen - da erst die Großstädte ihre Quote erfüllen müssen - berücksichtigt. Diese Annahme von Zu- und Abgängen und der Verteilung auf Unterkünfte sieht 1703 nötige Plätze bei 1507 vorrätigen Plätzen bis Ende 2016 vor: "Dann würden 200 Plätze fehlen, dazu kommen weitere 200, wenn im Februar 2017 der Mietvertrag mit Covestro für das Wohnheim ausläuft", so Lierenfeld. Zudem hofft die Verwaltung, noch mehr als die zurzeit 131 Flüchtlinge in angemieteten Wohnungen unterzubringen: weitere 150 bis Ende 2016.

Insgesamt sind in den ersten zehn Wochen nur 84 statt der prognostizierten 250 Flüchtlinge zugewiesen worden. Die Stadt war von 15 Einrichtungen mit 1550 Plätzen für 2016 ausgegangen, da zudem wegfallende Plätze zu kompensieren sind. "Vielleicht kommen wir sogar mit zwei weiteren Flüchtlingsheimen aus, vielleicht sind es noch vier für dieses Jahr", so Lierenfeld.

Zurzeit leben knapp 800 Flüchtlinge in Dormagen, dazu kommen 350 Notunterkunftsplätze des Landes. Werden diese abgebaut, erhält Dormagen genauso viele Flüchtlinge innerhalb von fünf Monaten zusätzlich zugewiesen. "Diese 350 werden uns noch angerechnet, daher beträgt die Zuweisungs-Zahl für Dormagen zurzeit 1150, obwohl nur 794 hier sind", erläuterte Erster Beigeordneter Robert Krumbein.

(NGZ)
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