Dormagen Stadt investiert weiter in Infrastruktur

Dormagen · Trotz des weiter bestehenden Sparzwangs sieht Kämmerin Tanja Gaspers mit dem ausgeglichenen Haushaltsentwurf für 2016 die Attraktivität der Stadt nicht gefährdet. Im Gegenteil: "Wir erhalten wieder Handlungsspielraum."

 Schulen, Sport und Straßen - dort investiert die Stadt im Jahr 2016: Das Schulzentrum Hackenbroich wird saniert.

Schulen, Sport und Straßen - dort investiert die Stadt im Jahr 2016: Das Schulzentrum Hackenbroich wird saniert.

Foto: A. tinter, DJK Rheinwacht, L. Hammer

Einen ausgeglichenen Haushaltsentwurf, der sogar ein Plus von 740.100 Euro vorsieht, hat Kämmerin Tanja Gaspers am vergangenen Donnerstagabend dem Rat bei ihrer Haushalts-Premiere vorgelegt. Seither hat sie von vielen politischen Seiten Lob erhalten: für einen "viel besser lesbaren" (SPD), "transparenten" (Grüne) und "solide aufgestellten" Etat-Entwurf, in dem sie "das Zahlenmaterial gut fundiert zusammengetragen" habe (CDU, Zentrum, FDP). Die positive Resonanz freue sie sehr, wie Gaspers gestern erklärte: "Natürlich war mir bewusst, dass nicht alle Punkte mit Begeisterung aufgenommen würden."

Ihr gemeinsam mit Bürgermeister Erik Lierenfeld verantworteter Entwurf sieht unter anderem die "moderate" Erhöhung des Hebesatzes der Grundsteuer B um 30 Punkte auf 465 vor, was in mehr als 90 Prozent der Fälle eine jährliche Erhöhung um rund 45 Euro bedeuten würde, die die Kämmerin in ihrer Rede ausgeführt hatte. "Das würde uns helfen, auch Unvorhergesehenes zu verkraften", sagte Gaspers gestern. Und eins sei klar: "Wir müssen weiter sparen, auch wenn wir vielleicht mit diesem Haushalt die Haushaltssicherung verlassen können", betonte Gaspers. "Dadurch erhalten wir wieder Handlungsspielraum."

 Die "Rheinwacht" muss bald nicht mehr auf marodem Sportplatz in Stürzelberg spielen.

Die "Rheinwacht" muss bald nicht mehr auf marodem Sportplatz in Stürzelberg spielen.

Foto: A. tinter, DJK Rheinwacht, L. Hammer

Trotz des weiter bestehenden Sparzwangs sieht sie mit dem ausgeglichenen Haushaltsentwurf für 2016 die Attraktivität der Stadt nicht gefährdet. Denn neben den Einsparungen werde die Infrastruktur weiter vorangetrieben: "Wir müssen einerseits Gebäude wie Schulen in ihrer Substanz erhalten und andererseits auch in Straßen investieren." Da stehen 2016 vor allem die Sanierung des Schulzentrums Hackenbroich (drei Millionen Euro über mehrere Jahre) und Straßenbau wie beim Kreisverkehr an der L 380/L 36 in Nievenheim (250.000 Euro) an.

 Schulen, Sport und Straßen - dort investiert die Stadt im Jahr 2016: auch in den neuen Kreisel in Nievenheim.

Schulen, Sport und Straßen - dort investiert die Stadt im Jahr 2016: auch in den neuen Kreisel in Nievenheim.

Foto: A. tinter, DJK Rheinwacht, L. Hammer

Auch an die Sportanlagen-Reihenfolge halte sich die Verwaltung: Der Neubau in Stürzelberg steht mit 800.000 Euro im Haushalt 2016 und mit 700.000 Euro für 2017. Gespart habe die Verwaltung beim Personal, wie Gaspers erklärt: "Wir haben die Steigerungen durch neue Mitarbeiter für zusätzliche Gruppen im Kita-Bereich und für die Feuerwehr durch Personalabbau kompensiert", sieht sie die Kritik von CDU, Zentrum, FDP (die NGZ berichtete) als nicht gerechtfertigt an. Es sei nicht üblich, Tarifsteigerungen mit mehr als einem Prozent im Haushalt einzukalkulieren, so die Kämmerin: "Auch in den vergangenen Jahren haben wir Tarifsteigerungen im laufenden Geschäft eingespart." Der Entwurf gehe von realistischen Schätzungen aus, auch wenn einige Posten (Kreisumlage, Landeszuschüsse und die gute Konjunkturlage) nicht im Entscheidungsbereich der Dormagener lägen. Strukturelle Veränderungen im Rathaus würden ernstgenommen: "Wir sind noch mitten in der Aufgabenkritik, niemand kann eine Verwaltung von jetzt auf gleich umkrempeln." Viele Dinge, zum Beispiel die Interkommunale Zusammenarbeit, bräuchten mehr Zeit als nur ein paar Monate, zudem müsse "die Handlungsfähigkeit auch der Kernverwaltung aufrecht erhalten" bleiben, so die Kämmerin.

(NGZ)
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