Dormagen Stadt greift für Hallenbad-Bau Geldreserve an

Dormagen · Weil die Gesamtkosten wohl eingehalten werden, nimmt Stadt-Tochter SVGD zurück gelegtes Geld für die Qualitätsüberwachung.

Vor zwei Wochen fiel die letzte Wand und das Hallenbad an der Robert-Koch-Straße war Geschichte. Jedenfalls was die Aufbauten betrifft, denn der Abriss des Hallenbeckens und aller technischen Nebenanlagen, die jetzt erst frei gelegt worden sind, gehen weiter. Wie der aktuelle Stand rund um den Neubau des Bades ist, darüber werden die Ratsmitglieder am Donnerstag nächster Woche informiert. Dort werden sie auch von kritischen Anmerkungen des Projektleiters Constrata erfahren, der bemängelt, dass das Reservebudget für "Unvorhergesehenes" in Höhe von 800 000 angegriffen und deutlich reduziert wird.

Entsprechend kritisch fragten auch die Mitglieder des Aufsichtsrates der Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD) nach, die den Neubau beauftragt hat. "Alle Fragen konnten zur Zufriedenheit der Mitglieder beantwortet werden", sagte Geschäftsführer Ulrich Pfister. Um was geht es? Die SVGD hat entschieden, dass bisher im Budget nicht berücksichtigte Kosten für eine zusätzliche Qualitätsüberwachung des Bauprojektes, das Mitwirken bei der Bau-Vergabe sowie Grundstückskosten für den gegenüber liegenden Parkplatz aus eben dieser Reserve entnommen werden sollen. In welcher Höhe die Reduzierung ausfällt, konnte Pfister nicht sagen. Allein für die Pachtkosten des Parkplatz-Grundstücks und deren Herrichtung sind 110 000 Euro veranschlagt.

Der SVGD-Geschäftsführer erklärte, dass man in seinem Haus davon ausgehe, dass die Gesamtkosten in Höhe von 10,8 Millionen Euro eingehalten werden. Daher werde man die Reserve, die bei solchen Vorhaben üblicherweise vorgehalten werde, angreifen. Denn für den Abriss wurde mit Dr. Brauer aus Dormagen ein zusätzliches Büro verpflichtet, das diese Arbeiten überwacht. Das gilt auch für die Auftragsvergabe der Bauleistung, für das zwei Büros aus Mönchengladbach bzw. aus Hannover die Qualitätsüberwachung übernehmen. Auch der spätere Bau, der Ende diesen, Anfang nächsten Jahres beginnen soll, wird von Experten begleitet werden. "Angesichts der Komplexität des Projektes ist das notwendig, weil wir selbst das nicht leisten können, ebenso wenig wie der Projektsteuerer", so Pfister. Der habe den gesteckten Zeitrahmen und das Budget im Blick. Die Firma Constrata hat in ihrer Zwischenpräsentation für die einzelnen Abschnitte jeweils "Ampeln" visualisiert: "So lange die auf grün stehen, ist alles in Ordnung", so Pfister. Und dies sei beim Status von Planung, Baustelle, Termine und Kosten der Fall.

Die Auftragsvergabe für einen Generalunternehmer läuft zurzeit. Nach Angaben von Pfister haben vier Firmen ihre Bewerbung eingereicht. Trotz europaweiter Ausschreibung gab es kein ausländisches Angebot. Mit einer Festlegung wird Anfang, Mitte Dezember gerechnet. Das 10,8 Millionen-Euro-Projekt soll im Juni/Juli 2017 fertig sein. Dann bietet das neue, schmucke Bad unter anderem acht 25 Meter langen Bahnen und ein Variobecken.

(NGZ)
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