Dormagen "Stabi" braucht weitere Arbeitsplätze

Dormagen · Innenarchitektin gab Tipps für die zusätzliche Einrichtung.

125 Benutzerplätze hat die Dormagener Stadtbibliothek bereits. Die verteilen sich auf gut 1500 Quadratmeter auf zwei Ebenen in der gesamten Einrichtung. Doch offenbar sind es nicht genug. Denn immer mehr Nutzer lassen sich in der "Stabi" auch nieder, um dort zu lesen, zu lernen und sich auf Prüfungen vorzubereiten. "Als wir nach Ostern wieder öffneten, war hier am Nachmittag kein Platz mehr frei", sagt Bibliotheksleiterin Claudia Schmidt. Das habe ihrer Meinung nach sicher auch mit den bevorstehenden Abiturprüfungen zu tun, aber auch damit, dass die Bibliothek als Lernort immer besser angenommen werde. Und nicht zuletzt kommen viele der in Dormagen lebenden Flüchtlinge, wie Osama Haj Hashem. Seit anderthalb Jahren lebt der Syrer mit seiner Frau und seinen drei Kindern in Dormagen. Die ersten Deutschkurse hat er bereits hinter sich. Fleißig büffelt er in der Stadtbibliothek Vokabeln, denn am liebsten würde er wieder als Apotheker arbeiten.

Um nun weitere Arbeitsplätze einzurichten, hat Schmidt einen Antrag auf Landesmittel gestellt. Darin geht es zwar auch um Bücher, Zeitschriften, Lernprogramme und Hörbücher für die Flüchtlinge und Menschen mit Migrationshintergrund, aber eben auch um weitere Arbeitstische und Stühle. Knapp über 8000 Euro wurden für die Anschaffungen kalkuliert, Schmidt hofft auf 5000 Euro Landesförderung. Hilfestellung hat sich die Bibliotheksleiterin jetzt bei der Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken bei der Bezirksregierung geholt. So schaute sich Innenarchitektin Anja Thimm die Örtlichkeiten an und machte Vorschläge, wo neue Plätze geschaffen werden könnten. "Wichtig ist, dass wir auch auf die verschiedenen Bedürfnisse unserer Nutzer eingehen", sagt Schmidt. Heißt, es müsse Angebote geben für diejenigen, die allein arbeiten und Stille brauchen, aber auch für die, die zu zweit oder dritt arbeiten und sich dann auch leise unterhalten müssen. "Wir haben hier auch Nachhilfelehrer, die mit ihren Schülern kommen. Die müssen natürlich miteinander kommunizieren können, ohne andere zu stören", äußert sich Schmidt. So steht 2017 in der "Stabi" ganz im Zeichen von räumlicher Umgestaltung. Denn auch die "Young Corner", für die das Land einen Zuschuss von 6000 Euro (Gesamtkosten 10.000 Euro ) gewährt hat, wird in den nächsten Monaten eingerichtet.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort