Dormagen SPD nominiert Rinkert mit 89 Prozent

Dormagen · Gestern Abend wählten die SPD-Delegierten ihren Kreisvorsitzenden zum Bundestagskandidaten für Neuss, Dormagen, Grevenbroich und Rommerskirchen. Daniel Rinkert tritt gegen Bundesminister Hermann Gröhe (CDU) an.

 Der Grevenbroicher Daniel Rinkert (r.) ist in Dormagen zum Bundestagskandidaten gewählt worden, die stellvertretenden SPD-Kreisvorsitzenden, Arno Jansen (l.) und Andreas Behncke, gratulieren.

Der Grevenbroicher Daniel Rinkert (r.) ist in Dormagen zum Bundestagskandidaten gewählt worden, die stellvertretenden SPD-Kreisvorsitzenden, Arno Jansen (l.) und Andreas Behncke, gratulieren.

Foto: Foto. L. Berns

Mit einem Ergebnis von 89 Prozent wurde der SPD-Kreisvorsitzende Daniel Rinkert gestern Abend in der Dormagener Kulturhalle zum Bundestagskandidaten für Neuss, Dormagen, Grevenbroich und Rommerskirchen gewählt. Damit tritt der 28 Jahre alte Grevenbroicher im Wahlkreis 108 gegen Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) und Kreisdezernent Bijan Djir-Sarai (FDP) an.

Rinkert erhielt nach seiner engagierten Rede ohne Gegenkandidat 87 Ja-Stimmen der 101 Delegierten, elf Genossen stimmten gegen ihn, drei enthielten sich. "Das ist ein gutes Ergebnis, über das ich mich sehr freue", sagte Rinkert. "Jetzt starten wir in den Wahlkampf", kündigte der Kreisvorsitzende an. Damit wurde auf der Wahlkreisversammlung, die der stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende Andreas Behncke leitete, bereits begonnen. Denn Rinkert versprach: "Ich werde alles dafür geben, dass dieser Wahlkreis nach mehr als zwölf Jahren wieder an die SPD geht!" Dass er dabei gegen den erfahrenen und weitaus bekannteren Gröhe antritt, spornt Rinkert nur an: "Wir werden aufzeigen, was wir verbessern werden", zeigte sich der 28-Jährige selbstbewusst. Er wies darauf hin, dass alle Rathäuser in seinem Wahlkreis von SPD-Bürgermeistern regiert werden: "Die haben wir alle gewonnen", so Rinkert überzeugt vom SPD-Schwung. Er begeisterte die Genossen mit seinem Plädoyer für eine "tolerante, freiheitliche und gerechte Gesellschaft" - und mit Herausforderungen, die er anpacken möchte: Abzuschaffen seien Altersarmut, Zwei-Klassen-Medizin, befristete Beschäftigungsverhältnisse, Gebühren für Kita, OGS und Universität. "Die Chancen-Gleichheit muss hergestellt werden", forderte Rinkert. Finanziert werden solle das unter anderem mit strikterer Bekämpfung von Steuerhinterziehung und der Einführung der Vermögenssteuer.

Zuvor hatten sich der Dormagener Landtagsabgeordnete Rainer Thiel und der Neusser Fraktionsvorsitzende Arno Jansen, die beide im Mai in den Düsseldorfer Landtag einziehen wollen, für Rinkert ausgesprochen: "Mit ihm haben wir einen jungen, intelligenten und kompetenten Politiker, der gute Chancen hat, sich auch gegen den Minister durchzusetzen, der seinen Laden nicht im Griff hat", so Thiel. Jansen bescheinigte Rinkert, "mit Herz, Hand und Verstand" und mit viel Elan anzupacken, während Grevenbroichs Bürgermeister Klaus Krützen Rinkerts "großes Engagement und persönliche Reife" hervorhob. Thiel kritisierte das "Doppelspiel der CDU": Im Landtag fordere sie zu mehr Sparsamkeit auf, während sie im Rhein-Kreis verlangen, dass die rot-grüne Landesregierung mehr Geld ausgibt. "Das passt nicht zusammen", schimpfte Thiel.

Der Hausherr der "Kulle", Dormagens Bürgermeister Erik Lierenfeld, betonte: "Alles, was in der Bundesregierung an positiven Änderungen umgesetzt wurde, wie der Mindestlohn, kam von der SPD. Wir haben die besseren Ideen und die besseren Kandidaten - für Düsseldorf und für Berlin."

(NGZ)
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