Dormagen Sozialwerk: Die Kita im Container funktioniert gut

Dormagen · Von "Container" spricht in der Kita "Sonnenblume" an der Heesenstraße niemand. "Wir haben ihm den Namen ,rotes Haus' gegeben - im Gegensatz zum ,gelben Haus', der bisherigen Kita", erläutert Michael Guderjahn lachend, seit knapp einem Jahr Leiter der evangelischen Kindertagesstätte "Sonnenblume" in Horrem. Seit November sind im roten Gebäude vier der insgesamt sieben Gruppen der Kita untergebracht. "Es funktioniert sehr gut und sieht auch ansprechend aus", sagt Guderjahn.

 Michael Guderjahn, Hans-Werner Wenzel und Pfarrer Frank Picht (v.l.) vor dem "roten Gebäude" der "Sonnenblume".

Michael Guderjahn, Hans-Werner Wenzel und Pfarrer Frank Picht (v.l.) vor dem "roten Gebäude" der "Sonnenblume".

Foto: Woi

Auch der Träger der Einrichtung, das Evangelische Sozialwerk Dormagen, zeigt sich zufrieden. Die Vorsitzenden des Vereins, der sieben Kitas und zwei Jugendzentren in Dormagen betreibt, Pfarrer Frank Picht und Hans-Werner Wenzel, sehen den Bedarf an Kita-Plätzen auf diese (Bau-)Weise gut gedeckt: "Da der Bedarf an Kita-Plätzen in Horrem weiterhin sehr hoch ist, hatten wir uns entschlossen, mit der Stadt schnellstmöglich diese Lücke zu füllen", erläutert Pfarrer Picht. Das fiel umso leichter, da das Sozialwerk sowieso neue Räume für ihre beiden Kita-Gruppen finden musste, die nach der Übergangslösung aus dem Souterrain der Christoph-Rensing-Schule ausziehen mussten. Dort wird 2019 der Lernort eingerichtet.

"Wir haben uns dafür eingesetzt, dass die Qualität bei unserem Anbau stimmt und die Einrichtung im Winter nicht zu kalt und im Sommer nicht zu heiß wird", so Picht. Die Stadt baute innerhalb von drei Monaten den Container für rund 900.000 Euro, das Sozialwerk betreibt den Kita-Anbau. Dass der 18 Mal 42 Meter breite Container für vier Gruppen - Frösche, Käfer, Eulen und Füchse - von außen eher an ein Blockhaus erinnert und mit funktionalem Boden und vielen Fenstern einen optisch einladenden Eindruck macht, hilft dabei, dass Kinder, Erzieher und Eltern das neue Kita-Gebäude gleich angenommen haben. "Wir haben uns gut eingerichtet, noch fehlen ein paar Kleinigkeiten", betont Guderjahn. Insgesamt bietet die evangelische Kita "Sonnenblume", die im September 50 Jahre alt wird, Platz für 145 Kinder, davon zwölf unter drei Jahren. "Wir brauchen 2500 Essen im Monat", so Guderjahn. Zudem sei die Einrichtung eine Bundessprach-Kita. "Eine zusätzliche Mitarbeiterin sorgt dafür, dass das Team fit in Sprachförderung wird", lobt er.

Auch die Anzahl an Erziehern wurde erhöht. "Wir bilden über Bedarf aus, was sich jetzt ausgezahlt hat", sagt Picht. Von den 21 Voll- und Teilzeitkräften in der Kita "Sonnenblume" sind sechs neu im Einsatz. "Das war uns als Vorstand immer wichtig, Erzieher auszubilden und sie möglichst auch zu übernehmen", betont Wenzel und weist darauf hin, dass das Evangelische Sozialwerk keine befristeten Arbeitsverträge anbietet: "Da sehen wir uns in der sozialen Verantwortung."

(NGZ)
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