Dormagen Soforthilfe beim "Repair Café"

Dormagen · In Nievenheim hat das Netzwerk 55 plus beim Internationalen Bund einen Reparatur-Treff eröffnet, in dem kleinere Mängel behoben werden.

Was nur den geringsten Schaden aufweist, wird oft weggeworfen. Funktioniert an der Kaffeemaschine ein Lämpchen nicht oder ist der Toaster defekt, steht am selben Tag das Nachfolgegerät auf dem Tisch. Daran, dass es auch anders geht, will das jetzt eröffnete "Repair Café" des Netzwerks 55 plus erinnern: Spaß an handwerklicher Arbeit kombiniert mit konkretem Engagement für mehr Nachhaltigkeit, ohne dies allzu plakativ in den Vordergrund zu stellen.

Getragen wird das Projekt in einer Gemeinschaftsaktion von Caritas und Internationalem Bund, in dessen Bildungszentrum an der Bismarckstraße 54a das "Repair Café" zu finden ist. Geöffnet ist es zunächst an jedem ersten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr. Ansprechpartner sind Heinrich Schneider von der Caritas und Ursula Berstermann vom IB, die schon öfter kooperiert haben, so bei einem Interkulturellen Kochkursus.

Für das "Café Repair" hatte Netzwerker Rolf Theegarten die zündende Idee. Bei der Ineos-Vorgängerin Erdölchemie (EC) war er mit allem beschäftigt, "was mit Kabeln zu tun hatte", sagt der gelernte Mess- und Regeltechniker Theegarten. Einen solchen Reparaturbetrieb in gemütlicher Atmosphäre hatte er zunächst im Fernsehen gesehen und sich dann im Internet kundig gemacht. Vergangenes Jahr fuhren er und Heinrich Schneider im Herbst nach Köln und nahmen ein "Repair Café" genauer unter die Lupe. "In Köln läuft das sehr gut", sagt Schneider.

Während Rolf Theegarten und sein Kollege Werner Wolf sich um die Elektrosparte kümmern, sind aktuell weitere fünf Netzwerker für Bereiche wie Holz- und Schmiedearbeiten zuständig - alles keine Laien, sondern Leute mit handwerklichem Geschick, die gehörig Spaß an dieser Arbeit haben. Repariert werden neben elektrischen Geräten auch Kleidungsstücke, Fahrräder, Möbel und manches mehr. Wenngleich sie in einer Werkstatt ihr Domizil gefunden haben, ihr Handwerkszeug bringen die engagierten Netzwerker selbst mit. Davon, dass die Gruppe wachsen wird, sind alle Beteiligten überzeugt. Die Reparatur-Experten arbeiten kostenlos und am liebsten mit den "Kunden": Die sollen nämlich möglichst in die Lage versetzt werden, künftig selbst zu reparieren.

(S.M.)
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