Dormagen Seit einem Jahrzehnt für Behinderte da

Dormagen · Der stellvertretende Vorsitzende des Sozialverbandes VdK, Ernst-Eduard von Mengden, unterstützt Behinderte und Benachteiligte in Rechtsfragen. Doch auch zwischenmenschliche Eigenschaften sind wichtig für seine Tätigkeit.

Soziales Engagement gehört für Ernst-Eduard Mengden wie selbstverständlich zu seinem Leben dazu. Der Dormagener betätigte sich schon im Kirchenvorstand seiner Pfarrgemeinde und auch heute noch ist er im Förderverein St. Augustinushaus. Aktuell ist er außerdem stellvertretender Vorsitzender des VdK, "Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands". Und dort betätigt sich der 76-Jährige als ehrenamtlicher Berater.

"Wir beraten in erster Linie Schwerbehinderte in sozialen und rechtlichen Fragen", sagt von Mengden. Im Ortsverband Dormagen gibt es insgesamt sechs Berater und bei jeder Sprechstunde sind zwei von ihnen anwesend. Ernst-Eduard von Mengden erklärt: "Zu zweit kann man sich ergänzen, Probleme aus einer anderen Sicht betrachten und somit besser weiterhelfen."

Der Sozialverband VdK besteht seit circa 60 Jahren. Heute liegt der Fokus auf den Interessen von Behinderten und Benachteiligten. Mittlerweile sind 640 Dormagener und insgesamt 270 000 Menschen in ganz Nordrhein-Westfalen Mitglied beim VdK. Von Mengden ist seit 15 Jahren dabei und seit zehn Jahren stellvertretender Vorsitzender. "Als meine Ehefrau dem Sozialverband 1995 beitrat, habe ich mich ihr kurzerhand angeschlossen", erzählt er. Schon seit 50 Jahren ist er mit Christine verheiratet, hat zwei erwachsene Söhne und zwei Enkelkinder. In seiner Berufszeit war er Angestellter in der technischen Chemie bei dem heutigen Konzern Ineos.

Jeden dritten Montag im Monat, sind die Türen des Mehrgenerationenhauses, Unter den Hecken 44, für Behinderte und Benachteiligte geöffnet. Dort hat der VdK seine Räumlichkeiten und bietet eine Sprechstunde zwischen 15 und 17 Uhr an. Die Beratung ist kostenlos und auch für Nicht-Mitglieder eine Option. Laut Ernst-Eduard von Mengden kommen die Besucher meist, weil sie Hilfe beim Ausfüllen von Formularen brauchen oder um einen Antrag auf Anerkennung ihrer Behinderung zu stellen. Viele sehen sich im Grad der Behinderung (GdB) zu niedrig eingestuft und möchten eine Höherstufung erreichen. Je nachdem, wie hoch der GdB ist, erhalten die Betroffenen einen Behindertenausweis und sichern sich steuerliche Vorteile. Liegt der Grad der Behinderung bei 50 Prozent, gilt man als Schwerbehindert. "Wir helfen beim Ausfüllen der Papiere, weisen auf fehlende Unterlagen hin oder geben Hinweise auf weitere Ansprechpartner", sagt von Mengden. "Aber vor allem hören wir den Menschen zu und bemühen uns, ihnen auch in persönlichen Anliegen Ratschläge zu geben. Es ist einfach ein tolles Gefühl, wenn man weiß, dass man weiterhelfen konnte." Während der Beratungszeit können Interessierte sich als VdK-Mitglied anmelden. "Wir freuen uns über jeden Einzelnen, der beschließt, uns beizutreten", betont von Mengden. Falls ein Antrag abgelehnt oder nur teilweise anerkannt wird, stehen den Mitgliedern Rechtsanwälte zur Verfügung, die sie vor dem Sozialgericht vertreten. Außerdem gibt es eine Jahreshauptversammlung, eine Weihnachtsfeier, verschiedene Ausflüge und ein Senioren-Café.

(nry)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort