Dormagen Seit 50 Jahren Kautschuk aus Dormagen

Dormagen · Der Baypren-Betrieb im Chempark Dormagen produziert seit einem halben Jahrhundert Kautschuk-Produkte. Zuletzt wurde die Anlage, die die weltweit größte ihrer Art ist, in 2014 für eine Summe in Höhe von 18 Millionen Euro erweitert.

 Kautschuk-Produkte mit einer Kapazität von 75 000 Tonnen kann die weltweit größte Anlage zur Herstellung von synthetischem Chloropren-Kautschuk auf Basis des Rohstoffs Butadien in Dormagen jährlich produzieren.

Kautschuk-Produkte mit einer Kapazität von 75 000 Tonnen kann die weltweit größte Anlage zur Herstellung von synthetischem Chloropren-Kautschuk auf Basis des Rohstoffs Butadien in Dormagen jährlich produzieren.

Foto: Lanxess

Seit 50 Jahren produziert der Baypren-Betrieb im Chempark Dormagen Chloropren-Kautschuk. Die Anlage ist mit einer Produktionskapazität von 75 000 Tonnen pro Jahr die weltweit größte. Erst im vorigen Jahr investierte der Spezialchemie-Konzern Lanxess 18 Millionen Euro in den weiteren Ausbau des Baypren-Betriebs, in dem 250 Mitarbeiter beschäftigt sind.

Seit ihrem Bestehen wird die Anlage im Chempark Dormagen kontinuierlich verbessert und ausgebaut - zuletzt um eine neue Produktionsstraße. Dort kommt die neuartige "Dry Finishing"-Produktionstechnologie zum Einsatz. Sie ermöglicht es, die Anzahl der Produktionsschritte zu reduzieren und den Synthesekautschuk ressourcenschonender herzustellen. Unter anderem entfällt der Einsatz von Erdgas, der bislang notwendig war, um den Kautschuk zu trocknen. Dadurch entsteht weniger Abluft.

Gleichzeitig hat der Konzern sein Produktportfolio am Standort Dormagen um zwei neue Varianten des Hochleistungs-Synthesekautschuks ergänzt. "Mit erstklassigen Produkten und Innovationen werden wir unsere Position wieder verbessern. Nach wie vor sind wir weltweit einer der führenden Kautschukproduzenten", äußerte sich Lanxess-Vorstandsmitglied Werner Breuers im vorigen Jahr bei der Inbetriebnahme der neuen Produktionsstraße gegenüber der NGZ. Das Unternehmen konkurriert in einem schwierigen Marktumfeld mit Unternehmen aus Asien und den USA. In diesem Zusammenhang und bezogen auf Energiepreise und Rohstoffkosten sah Breuers Lanxess gegenüber der Konkurrenz aus dem Ausland benachteiligt. Anfang August vermeldete der Konzern jedoch positive Nachrichten. Zachert hob die Jahresprognose nach der Veröffentlichung der Geschäftszahlen für das zweite Quartal an.

Im April 1957 begann die Produktion am Standort Leverkusen unter dem Markennamen Perbunan C (C für Chloropren), dem heutigen Baypren, mit einer Kapazität von 2400 Tonnen pro Jahr. Die Nachfrage nach synthetischem Kautschuk stieg rasch, so dass immer mehr Kautschuktypen auf den Markt kamen und die Kapazitäten stetig ausgebaut wurden. Von 1965 bis 1968 wurde die Chloropren-Kautschuk-Produktion stufenweise nach Dormagen verlegt, 1965 begann die Herstellung in dem bis heute produzierenden Betrieb. Seit 1975 stellt der Baypren-Betrieb den Chloropren-Kautschuk ausschließlich auf Butadien-Basis her, die eine deutlich einfachere und sichere Produktion erlaubt. Der Traditions-Betrieb gehört seit 2004 zu Lanxess.

Aktuell läuft ein Prozess innerhalb des Lanxess-Konzerns, das Kautschukgeschäft in eine eigene Geschäftseinheit zu überführen. "Damit schaffen wir die Voraussetzungen, um das Kautschukgeschäft in eine Allianz einbringen zu können", erläuterte Lanxess-Vorstandsvorsitzender Matthias Zachert Anfang August. Die neue Einheit soll die Geschäftsbereiche "Tire & Specialty Rubbers" (TSR) und High Performance Elastomers" (HPE) mit ihren insgesamt 20 Werken und rund 3700 Mitarbeitern sowie unterstützende Stabsfunktionen des Konzerns umfassen.

(NGZ)
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